März 2024: Anhörung im Kinderrechte-Ausschuss zu den Rechten von Kindern und Jugendlichen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale
Am 12.3.2024 wurde VIMÖ als menschenrechtsbasierte, medizin-unabhängige und diagnose-übergreifende Interessensvertretung in den Bundesrat eingeladen.
Gegenstand des Kinderrechte-Ausschusses war ein Antrag der Bundesrät*innen der SPÖ allen voran Bundesrätin Daniela Gruber-Pruner betreffend „Kinderrechte von intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen schützen – medizinisch nicht-notwendige Operationen verbieten“
Siehe: https://www.parlament.gv.at/gegenstand/BR/A-BR/405
Dr. Stefan Riedl wurde neben Tinou Ponzer (Obmensch von VIMÖ sowie Peer-Berater*in und Bildungsreferent*in bei der Beratungsstelle VarGes) als ebenso eingeladener Experte intensiv angehört, um seine medizinische Sichtweise zum Thema darzulegen.
Trotz des sehr interessierten und empathischen Austauschs mit den Bundesrät*innen aller Parteien zum fehlenden Schutz von Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale
– vor schwerwiegenden, nicht umkehrbaren geschlechtsnormierenden Operationen
– mit massiven traumatisierenden Folgen für die Betroffenen
– und somit ihrem fehlenden Recht auf Unversehrtheit und Autonomie
– sowie dem dringlichen Bedarf ihrer Eltern an psycho-sozialer Unterstützung, medizin-unabhängiger Peer-Beratung und vollumfassender Aufklärung zu den Rechten ihres Kindes mit einem entsprechenden Schutz zu begegenen,
beantragte die ÖVP mit Zustimmung der Grünen leider eine Vertagung dieses so wichtigen Antrags.
Es ist äußerst schade, dass dieser gerade im Rahmen des Kinderrechte-Ausschusses nicht angenommen wurde und eine ärztliche Sichtweise mehr ernst genommen wird als die tägliche Erfahrung von Betroffenen in der Verletzung ihrer Rechte und Integrität. Österreich ist seit vielen Jahren säumig, einen entsprechenden rechtlichen Schutz umzusetzen – vor bald 10 Jahren kamen die ersten Rügen an Österreich vom UN Ausschuss gegen Folter (CAT)! Im Justizministerium wurde 2021 ein Entwurf für eine Regelung erarbeitet, die laut Justizministerin Alma Zadić seit 2022 darauf wartet, dass der Koalitionspartner ÖVP zustimmt, sie im Parlament besprechen zu können! Andere europäische Länder haben längst ein Gesetz verabschiedet.
Wir möchten uns herzlich für die Einladung bedanken und appellieren hierzu die politische Verantwortung endlich wahrzunehmen:
Schützen Sie Kinder und Jugendliche mit Variationen der Geschlechtsmerkmale vor aufschiebbaren und gesundheitlich nicht notwendigen medizinischen Eingriffen, da sie dazu nur persönlich, vorherig, frei, nach vollumfassender Aufklärung und erst bei Entscheidungsfähigkeit zustimmen können!
#kinderrechte #kinderschutz für ALLE Kinder in Österreich jetzt!
Hinweis: Das Beitragsbild entstand im Rahmen der Kundgebung am 11.12.2023 vor dem Parlamentsgebäude in Wien.
Credits: VIMÖ/#aufstehn/Clara Gottsauner-Wolf