Für Vielfalt im Sport: Gegen pauschale Ausschlüsse von trans, inter und nicht-binären Menschen (copy)
Wir haben zu Beginn der Pride Monats gemeinsam mit 100% Sport und fairplay eine Medieninfo / Presseaussendung verfasst zum Thema „Vielfalt im Sport: Gegen pauschale Ausschlüsse von trans, inter und nicht-binären Menschen“. Darin greifen wir aktuelle Entwicklungen auf und stellen euch am Ende dieses Beitrags auch noch zusätzliche Informationen zur Verfügung. Die komplette Presseaussendung inklusive Rückfragehinweise und PDF gibt es, wie gewohnt, auf unserer Seite „Presse“ oder unter diesem Link.
Medieninfo – Wien, 04. Juni 2025:
In den vergangenen Monaten haben zahlreiche Sportverbände und politische Entscheidungsträger*innen weltweit Maßnahmen beschlossen, die insbesondere trans und intergeschlechtliche Frauen von der Teilnahme an Frauen-Sportbewerben ausschließen. Diese pauschalen Regelungen fördern Diskriminierung auf Basis der Geschlechtsidentität und aufgrund von Variationen der Geschlechtsmerkmale und schränken die Teilhabe von Menschen am Sport massiv ein. Auch werden immer wieder „Geschlechtstest“ gefordert, die „beweisen“ sollen, dass Teilnehmerinnen an Frauen-Sportbewerben den – medizinisch und sportwissenschaftlich umstrittenen – Norm-Vorstellungen weiblicher Körper entsprechen. Diese Praxis steht nicht nur im Widerspruch zu Integrität und Menschenrechten aller Athlet*innen, sondern verstärkt Diskurse und Vorurteile, dass inter und trans Sportlerinnen per se körperliche Vorteile hätten. Die Leistungsfähigkeit und der sportliche Erfolg sind jedoch von vielen und verschiedenen Faktoren abhängig.
Anlässlich des Pride Month im Juni fordern wir (fairplay, 100% Sport und VIMÖ) daher gemeinsam: Sport muss ein sicherer und inklusiver Ort für alle Menschen sein – unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung! Geschlechtliche Vielfalt muss im Sport willkommen, respektiert und geschützt sein. Insbesondere der Breitensport kann und sollte auch ein Ort der Inklusion und Antidiskriminierung sein.
Barrieren abbauen – Vielfalt ermöglichen
Der Zugang zu Sport ist für viele Menschen nach wie vor durch strukturelle Hürden erschwert. Insbesondere trans, inter und nicht-binäre Personen (TIN) stoßen in einem Sportsystem, das nach einem strikt binären Geschlechtermodell organisiert ist, auf Ausgrenzung und Unsicherheit. Homosexualität wird in vielen Bereichen tabuisiert, queere Identitäten werden marginalisiert. Inter Menschen, insbesondere Frauen mit Variationen der Geschlechtsmerkmalen, wird die Einnahme von Hormonen vorgeschrieben oder die Durchführung von Operationen auferlegt, was ein massiver Eingriff in die körperliche Unversehrtheit ist. Diese Strukturen gilt es zu hinterfragen – und gemeinsam zu verändern. Sportvereine und -organisationen tragen Verantwortung und haben die Chance inklusive Räume zu schaffen, in denen sich alle sicher und wertgeschätzt fühlen können.
Unterstützung für Sportorganisationen – mit konkreten Ressourcen
Die Umsetzung von Geschlechtervielfalt und sexueller Diversität im Sport erfordert Zeit, Offenheit und gezielte Unterstützung. Wir sind überzeugt: Veränderung ist möglich – Schritt für Schritt. Im Rahmen des Erasmus+ Projekts Sport for all Genders & Sexualities hat fairplay ein umfassendes Ressourcenzentrum für Sportorganisationen aufgebaut. Dort finden sich praxistaugliche Materialien, darunter:
• Schulungs- und Workshopangebote
• Factsheets und praxisnahe Handlungsempfehlungen für Vereine und Verbände
• Die Arbeitsgruppe „Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Sport“ mit über 40 teilnehmenden Organisationen
Diese Angebote unterstützen Vereine, Trainer*innen und Funktionär*nnen dabei, Vielfalt im Sport aktiv zu fördern und Barrieren abzubauen.
Jetzt ist die Zeit, sich klar zu positionieren: Für Offenheit, Respekt und gleiche Teilhabe im Sport – für alle.
Weiterführende Informationen zum Thema:
25.03.2025 – BBC: World Athletics approves gender eligibility test
21.03.2025 – Der Standard: ÖBV-Chef zur Transgender-Debatte: Ich gebe Trump hundertprozentig recht
06.06.2025 – Sportschau.de: Geschlechterdebatte im Boxen – Komplexer als XY