Good-Practice-Map und Rainbow Map veröffentlicht
Am 15.05.2024 veröffentlichte unser Dachverband OII Europe die „Good Practice Map 2023“, auf der dargestellt wird, welche Fortschritte und Gesetzesänderungen in den europäischen Ländern für inter* Menschen angestoßen wurden. Österreich wird auf der Übersicht gleich zwei Mal erwähnt. Einerseits werden unsere Workshops für Hebammen besonders hervorgehoben, da diese einen Beitrag zu einem de-pathologisierenden Umgang mit Intergeschlechtlichkeit leisten. Andererseits wird darauf verwiesen, dass auf ministerieller Ebene ein Gesetzesentwurf existiert, der intergeschlechtliche Kinder vor gesundheitlich nicht notwendigen medizinischen Eingriffen schützen soll (und nur noch von Regierung in die Umsetzung gebracht werden müsste!), und auch unsere Petition aus dem letzten Jahr wird in diesem Zuge erwähnt.
In Spanien trat im Jänner 2023 ein Gesetz in Kraft, das die körperliche Selbstbestimmung von intergeschlechtlichen Menschen stärkt und gesundheitlich nicht-notwendige Genitaloperationen an Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale unter 12 Jahren verbietet. Das Gesetz sieht die Bereitstellung von Hilfen und Unterstützung für intergeschlechtliche Kinder und Familien vor und umfasst auch harte Sanktionen: Im Falle einer Zuwiderhandlung kann Medizinier*innen ihre Approbation entzogen werden.
Auch ILGA-Europe hat am 15.05.2024 die neue Rainbow-Map veröffentlicht, auf der die (menschen-) rechtliche Lage für die LGBTIQA-Community in Europa anhand eines Rankings sichtbar gemacht wird. In die jährliche Bewertung fließen Fort- und Rückschritte im rechtlichen und politischen Bereich mit ein. Im diesjährigen Länderranking belegt Österreich weiterhin den 19. Platz, da sich Finnland und Griechenland den 7. Platz teilen. Österreich wurde im vergangenen Jahr von Slowenien und der Schweiz überholt, ohne selbst wesentliche Fortschritte zu verzeichnen. Andere Länder, wie zum Beispiel Deutschland, konnten sich im Ranking um mehrere Plätze verbessern. Im Länderbericht zu Österreich wird unsere Petition und der Offene Brief als Positivbeispiel erwähnt. ILGA empfiehlt der österreichischen Regierung explizit, ein OP-Verbot zu erlassen, um die körperliche Integrität intergeschlechtlicher Kinder zu schützen.
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