LGBTIQ-Community präsentiert Forderungen zum Wahlkampf

Schutz vor Übergriffen zieht sich als roter Faden durch die aktuellen Probleme.

Wien 16.09.2024

Anlässlich der kommenden Nationalratswahl haben die bedeutendsten Interessenvertretungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, intergeschlechtlichen und queeren (LGBTIQ-)Community ein Positionspapier erarbeitet. Die HOSI Wien, Vienna Pride, Queer Base und VIMÖ haben darin die größten Probleme für LGBTIQ-Menschen zusammengefasst und erklärt und daraus die wichtigsten Forderungen abgeleitet, die sie der nächsten Bundesregierung mit auf den Weg geben.Wie ein roter Faden zieht sich dabei ein Thema durch: der Schutz vor Übergriffen. Denn während viele rechtliche Diskriminierungen bereits beseitigt wurden, oft von den Gerichten, so gibt es doch noch viele Situationen, in denen LGBTIQ-Menschen gar nicht geschützt sind, obwohl sie ein besonders erhöhtes Risiko haben.

Sogenannte “Konversionstherapien”, in denen die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität geändert werden soll, verursachen oft Depressionen bis hin zum Suizid.

Das zeigt sich besonders bei LGBTIQ-Jugendlichen, erklärt Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien: “Es passiert immer noch, dass meist Jugendliche von ihren Eltern zu sogenannten ‚Konversionstherapien‘ geschickt werden. Das sind, meistens fundamentalistisch-religiös motivierte, Programme, in denen die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität geändert werden soll – auch bekannt als ‚Homo-Heiler‘. Und während es zwar für die Angehörigen von Medizinberufen verboten ist, so etwas durchzuführen, so gibt es genug Nicht-Mediziner:innen, die das immer noch legal tun. Dabei richten diese Pseudotherapien oft enormen psychischen Schaden an und treiben Jugendliche in Depression und immer wieder auch in den Suizid. Deshalb spricht sich auch der Weltärztebund dagegen aus.” Und sie fordert deshalb: “‚Konversionstherapien‘ müssen endlich verboten werden, und zwar nicht nur für Minderjährige, sondern auch für jene Erwachsenen, die nicht für sich selbst entscheiden können. Entscheidend ist dabei, dass der Schutz auch die Geschlechtsidentität umfasst, sonst bleibt da erst wieder eine Hintertür für gefährliche Quacksalberei offen.

Diskriminierung von LGBTIQ-Menschen trifft auch deren Angehörige, insbesondere Kinder.

Katharina Kacerovsky-Strobl, die Organisatorin von Vienna Pride, zeigt auf, dass Schutz nicht nur LGBTIQ-Menschen allein betrifft: “Diskriminierung trifft nicht nur LGBTIQ-Menschen, sondern auch alle, die – oft fälschlich – dafür gehalten werden. Aber auch ihre Familien leiden oft darunter. Gerade als Mutter ist mir wichtig, dass Kinder nicht erleben müssen, dass ihre Eltern diskriminiert werden. Denn Kinder brauchen Geborgenheit und Schutz, um bestmöglich aufzuwachsen. Es widerspricht dem Kindeswohl, dass Regenbogenfamilien aus einem Lokal geworfen werden können oder man ihnen eine Wohnung verweigern kann, nur, weil die Eltern LGBTIQ-Menschen sind. Den vollen Diskriminierungsschutz, wie wir ihn bereits bei Diskriminierung wegen der ethnischen Herkunft oder dem Geschlecht haben, brauchen wir also nicht nur, weil es richtig ist, sondern auch zum Schutz von Kindern. Außerdem geht es um die Frage, in welcher Gesellschaft sie aufwachsen sollen: einer offenen, in der Liebe und Vielfalt selbstverständlich sind, oder einer, in der man ausgegrenzt wird, wenn man nicht zur Norm gehört.”

Medizinisch nicht notwendige Operationen an intergeschlechtlichen Kindern richten oft schweren körperlichen und psychischen Schaden an.

Zu den Menschenrechten gehört auch die körperliche Unversehrtheit, die derzeit für intergeschlechtliche Menschen oft nicht gegeben ist. Noch immer werden an intergeschlechtlichen Kindern geschlechtsnormierende Operationen durchgeführt, die medizinisch nicht notwendig sind. Dabei hinterlassen diese oft schwere Folgen, vom Verlust der sexuellen Empfindsamkeit bis hin zu jahrelangen psychischen Problemen. Luan Pertl, Obmensch VIMÖ – Zweigverein Wien, sagt dazu: “Die österreichische Politik muss den Schutz aller Kinder gewährleisten, somit auch den Schutz von intergeschlechtlichen Kindern vor nicht konsensuellen medizinischen Eingriffen, medizinische Gewalt muss endlich ein Ende haben.

Verfolgte LGBTIQ-Menschen müssen in Österreich Schutz finden.

Und abschließend dürfen auch jene LGBTIQ-Menschen nicht vergessen werden, die in ihren Heimatländern Verfolgung bis hin zur Ermordung ausgesetzt sind. Marty Huber vom Verein Queer Base – Welcome and Support for LGBTIQ Refugees sagt: “Das Recht einen Asylantrag zu stellen ist massiv unter Beschuss! Wir müssen für alle und insbesondere für LGBTIQ Geflüchtete, den Zugang zu den Menschenrechten offen lassen und dem Rechtsruck im Asyl- und Menschenrechtsbereich mit vereinten Kräften entgegen treten.

 

Hier geht’s zum Positionspapier: https://vimoe.at/wp-content/uploads/2024/09/Forderungen-LGBTIQ.pdf

Reaktionen aus Medien und Parteien:

Vier LGBTI-Organisationen präsentieren ihre Forderungen zum Wahlkampf – ggg.at – 16.09.2024
Übergriffe gegen LGTIQ erreichen den Wahlkampf – mannschaft.com – 16.09.2024

SPÖ-Lindner zu den Wahlforderungen der LGBTIQ-Bewegung: Es ist höchste Zeit für ein LEVELLING UP in der Menschenrechtspolitik – SPÖ/ots – 16.09.2024

Stögmüller/Grüne zum Forderungskatalog der queeren Community: Für LGBTIQ+-Rechte ohne Kompromisse – Grüne/ots – 16.09.2024

Neue Broschüre: Hebammen als Schlüsselfiguren für intergeschlechtliche Neugeborene

Nach den erfolgreichen Workshops für Hebammen ist nun aus der fruchtbaren Zusammenarbeit von Hebamme Martha Kuderer und uns eine Broschüre entstanden. „Hebammen als Schlüsselfiguren für intergeschlechtliche Neugeborene“ ist der Titel der brandneu erschienen Broschüre herausgegeben von Var.Ges – Beratungsstelle für Variationen der Geschlechtsmerkmale und VIMÖ.

Wir haben unser Wissen zusammengetragen, unsere Expertisen vereint und gemeinsam eine kompakte Broschüre verfasst.

Aus unserer Sicht können Hebammen eine Schlüsselfunktion haben, wenn es um den Schutz von intergeschlechtlich Neugeborenen bzw. Neugeborenen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale und deren Eltern geht.

Die Broschüre richtet sich an Hebammen, ist aber für alle Menschen, welche sich mit der Thematik auseinandersetzten, interessant.

Ihr könnt diese gerne bei uns kostenfrei bestellen, wir schicken euch die gewünschte Anzahl zu und freuen uns natürlich über eine Spende. Dazu bitte eine Mail an beratung[at]varges.at senden.

Hier geht es zum kostenlosen Download der PDF Version.

Die Erstellung der Broschüre wurde gefördert durch:

Studie/Befragung zu „Diskriminierung und Vorurteilskriminalität“ vom IHS

Wir unterstützen eine wissenschaftliche Studie, die vom Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien im Rahmen des KIRAS Sicherheitsforschungsprogramms für das Ministerium für Inneres durchgeführt wird.

Worum geht es?

Menschen können aufgrund persönlicher Merkmale oder Einstellungen – Alter, körperliche und psychische Beeinträchtigungen, Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sozialer Status, sexuelle oder die politische Orientierung – diskriminiert, angefeindet oder auch angegriffen werden. Straftaten aufgrund von Vorurteilen werden unter dem Begriff Vorurteilskriminalität oder Hate Crime zusammengefasst.

Die Studie dient einem besseren Verständnis von Diskriminierung und Kriminalität aufgrund von Vorurteilen gegen solche Merkmale. Ziel ist es, den Opferschutz zu verbessern und wirksame Präventionsmaßnahmen zu entwickeln.

Zu diesem Zweck wurde vom IHS ein Fragebogen erstellt. Wir haben den Fragebogen gesichtet und halten die Studie für sinnvoll und wichtig. Wir empfehlen euch/Ihnen daher die Beantwortung.
Hinweis: Bei den Gründen für eine Diskriminierung kann man im Fragebogen zunächst nur einen Grund angeben, diesen in der nächsten Frage jedoch um weitere Gründe ergänzen.

Was kann ich tun?

Bitte nimm an der Befragung teil. Das funktioniert ganz einfach über den QR-Code/Link am Ende dieses Beitrags. Die Beantwortung des Fragebogens erfordert 10 bis 15 Minuten Zeit.

Die Fragen können unter Umständen schmerzliche persönliche Erfahrungen ansprechen. Am Ende der Befragung finden sich daher Kontakte zu Hilfs- und Beratungseinrichtungen. Natürlich kann die Beantwortung der Fragen auch jederzeit abgebrochen werden. In diesem Fall werden auch keinerlei Daten gespeichert.

Was passiert mit meinen Antworten?

Die Befragung ist anonym, darüber hinaus werden alle Daten nach Abschluss der Studie wieder gelöscht. Das IHS garantiert die Einhaltung aller datenschutzrechtlichen Bestimmungen im Sinne der DSGVO.

Link zur Online-Befragung: https://sicherheitsforschung.ihs.ac.at/kiras?I=g9

 

Workshop-Reihe der Vienna Club Commission

Wir sind Teil einer Workshop-Reihe von der Vienna Club Commission, um Personen, die im Veranstaltungsbereich arbeiten, zu geschlechtlicher Vielfalt und Queerfeindlichkeit grundsätzlich zu sensibilisieren! Die anderen Module und Themen, die im Nachtleben zum #saferfeiern eine Rolle spielen, sind mindestens genau wichtig und spannend. Meldet euch bis 1.9. hier an:

https://www.viennaclubcommission.at/safer-feiern-workshopreihe

(C) Beitragsbild: Vienna Club Commission

Preis der Vielfalt: Wir haben den dritten Platz gemacht!

Der Preis der Vielfalt wurde am 7. September 2024 im Festsaal des Wiener Rathauses – vor Beginn des Diversity Ball – vergeben. Wir haben in der Kategorie „Gemeinnützige Vereine und Organisationen“ den dritten Platz gemacht und bedanken uns bei allen, die für uns gevoted haben! Wir gratulieren ganz herzlich den Gewinnerinnen Frauen mit Behinderungen in unserer Kategorie und beglückwünschen ourbodies zum zweiten Platz.

Er ist eine Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen im Bereich Diversität, Vielfalt und Inklusion. Ausgezeichnet werden Großunternehmen und KMU, gemeinnützige Vereine & Organisationen sowie Einzelpersonen für ihr außergewöhnliches Engagement im Bereich Vielfalt, Diversität und Inklusion.

 

VIMÖ ist in der Kategorie gemeinnützige Organisationen unter den drei Finalist*innen!

Nicht nur die Jury, die die Finalist*innen ausgewählt hat, sondern auch alle Menschen können mitentscheiden, wer den Preis der Vielfalt letztendlich bekommen wird!

Von 1. Juli bis 16. August könnt ihr beim Public Voting mitmachen – pro Tag kann einmal abgestimmt werden: https://preisdervielfalt.diversityball.at/public-voting/

Die anderen beiden Finalist*innen sind natürlich genauso wichtig und toll. Trotzdem freuen wir uns, wenn ihr für uns votet und auch anderen Bescheid gebt – danke!

Alle weiteren Infos zum Preis und zur Verleihung findet ihr auf der Homepage: https://preisdervielfalt.diversityball.at/ – und wenn ihr Lust habt, dabei zu sein, die Eintrittskarten zur Verleihung gelten ebenso für den Diversity Ball, der im Anschluss stattfindet!

 

Kommt (mit uns) zum Diversity Ball!

Am Samstag, 07. September 2024 wird der 16. Diversity Ball wieder das Wiener Rathaus in einen spektakulären Ort gelebter Vielfalt und Inklusion verwandeln. Unter dem diesjährigen Ballmotto „WE ARE MANY“ trifft klassische Balltradition auf moderne Partykultur. Das gesamte Rathaus wird bespielt – auf insgesamt fünf Dancefloors sorgen Live-Acts und DJs für die unvergleichliche Diversity Ball-Stimmung. Tickets ab sofort auf www.diversityball.at/tickets erhältlich. Der offizielle Einlass für alle Gäste erfolgt um 20:00 Uhr.

 

Credits Grafiken und Beitragsbild: Diversity Ball

Juli und August 2024: Sommerpause

Sommerpause im Juli und August

Nach dem ereignisreichen Pride-Monat Juni lassen wir es nach der Linz-Pride im Juli und August ein wenig ruhiger angehen und sind nur eingeschränkt erreichbar.

Unser Büro in Wien ist geschlossen und es finden keine Community-Abende statt.

Auf Mails antworten wir mit Verzögerung. In dringenden Fällen sind wir per Telefon erreichbar.

Wir wünschen Ihnen und euch einen schönen Sommer. Ab September sind wir wieder im gewohnten Umfang für Sie und euch da!

Termine von und mit VIMÖ rund um den Pride-Monat Juni 2024

Auch in diesem Jahr finden wieder viele Paraden, Podiumsdiskussionen, Treffen und Film-Screenings statt, bei denen Personen von VIMÖ mit dabei sind. Wir freuen uns wieder sehr darüber, dass so viele Events stattfinden und hoffen auf zahlreiches Publikum und Beteiligung. Deshalb haben wir hier eine Übersicht aller Termine erstellt, bei denen wir beteiligt sind. Diese Übersicht wird laufend ergänzt, es lohnt sich also, auch später im Juni nochmal zu schauen.

 

25. Mai – 08. Juni 2024:
Streaming week von „Inter*Story – Ein Stück Aktivisms | der Film“

Wir stellen unseren Film im Rahmen der Vienna Pride erneut als Stream zur Verfügung – diesmal mit deutschen oder englischen Untertiteln. Weitere Infos zum Film und den Link zu den Streams gibt es hier.


25. Mai 2024:
St. Pride – Demonstration und Infostand
Auf der diesjährigen Pride in St. Pölten sind wir mit einem Infostand dabei. Das offizielle Programm beginnt ab 15:30 Uhr auf dem Domplatz. Weitere Infos gibt es hier.


06. Juni – 08. Juni 2024:
Pride Village auf dem Rathausplatz in Wien
Das Pride Village kehrt zurück auf den Rathausplatz und wir haben einen gemeinsamen Infostand mit Venib und Cha(i)nge. Außerdem gibt es ein vielfältiges Bühnenprogramm und eine eingen Kinder- und Jugendzone. Die Öffnungszeiten und das Programm gibt es auf der Seite vom Pride Village.


Vienna Pride Konferenz (c) Hosi Wien

07. Juni 2024:
Podiumsdiskussion zu alternativen Geschlechtseinträgen
Gemeinsam gestaltet von VIMÖ und Venib – Verein Nicht-Binär im Rahmen der Vienna Pride Konferenz im Rathaus in Wien.
von 15:30-16:30, Eintritt frei.

Darum geht es:
Inter, divers, offen, kein Eintrag – in den letzten Jahren ist in Österreich für die rechtliche Anerkennung von nicht-binären und intergeschlechtlichen Menschen im Personenstand viel passiert. In der Podiumsdiskussion soll über den aktuellen Stand dazu informiert und Basiswissen vermittelt werden. Erfahrungs-Expert*innen sprechen über den Weg zu einem alternativen Geschlechtseintrag, was es im Alltag bedeutet, und warum ein selbstbestimmter Zugang ohne pathologisierende Hürden für alle Menschen, die nicht weiblich noch männlich sind, so wichtig ist. Auch die Umsetzung in weiteren Bereichen wie der Verwaltung und der Kommunikation wird Thema sein.

Weitere Infos zur Vienna Pride Konferenz, zur Podiumsdiskussion und zu anderen Veranstaltungen gibt es hier.


08. Juni 2024:
Regenbogenparade Wien
offizieller Beginn ab 12:00 Uhr

Wir haben gemeinsam mit anderen Selbstvertretungsorganisation aus dem TIN* Spektrum eine eigene Fußgruppe angemeldet. Mit dabei sind Venib, Cha(i)nge, Trans Femme Fatal und das Projekt TNYV.

Unser Motto:
Schützt trans, inter* und nicht-binäre Kinder und Jugendliche! // Protect trans, inter* and non-binary kids and youth!

Wir sind am Beginn der Parade mit der Startnummer 8 zu finden. Weitere Infos zu unserer Gruppe gibt es auf der Seite von Venib.

Kommt gerne vorbei und lauft gemeinsam mit uns ein Stück um den Ring! Auch Freund*innen, Partner*innen und Allys sind herzlich Wilkommen.

 

Außerdem sind wir special guest auf dem Truck von Amnesty International, Queer Base und QAmnesty mit dem Motto „Protect the Protest – Protect the Pride“. Der Amnesty Truck fährt zu Beginn der Parade mit der Startnummer 5.

Mehr Infos zu den anderen Gruppen, die mit auf der Parade sind, gibt es hier.


12. Juni 2024:
Linz Pride Talk #2 VIMÖ im Gespräch

Wofür steht eigentlich das I in LGBTIQA+? Woran arbeitet VIMÖ, der Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich, seit 10 Jahren? Wie kann ich unterstützen? Und was bedeutet eigentlich VdG? Magdalena von VIMÖ gibt Antworten und Anregungen.

Wann: 19 – 21 Uhr am 12.06.2024

Wo: forty nine, Schillerstraße 49, 4020 Linz

Aktuelle Infos zur Veranstaltung gibt es auf der Seite der Hosi Linz.


15. Juni 2024:
Salzkammer Pride in Bad Ischl

Die erste Pride im Salzkammergut findet statt! VIMÖ wird dabei sein. Updates dazu gibt es auf der Seite von Salzkammerqueer.


18. Juni 2024:
TIN* & Friends Picknick in Wien
Ab 17 Uhr können alle trans, inter* und nicht-binären Menschen mit ihren Freund*innen und Partner*innen zur Jesuitenwiese im Prater kommen und einen übergreifenden Community-Abend miteinander verbringen.

Information in english about the community meeting is provided at this page. We’re looking forward to seeing you!

 

Wann? 18.6. 17-20 Uhr

Wo? Jesuitenwiese im Prater, 1020 Wien (der ungefähre Platz ist auf der Karte unten mit dem violetten Stern gekennzeichnet)

Wer?
Das Treffen ist offen für TIN* (trans, inter, nicht-binär) und Freund:innen – egal ob tin oder cis Ally, die mindestens 16 Jahre alt sind.
Am 18. Juni lädt Cha(i)nge gemeinsam mit Trans Femme Fatale, Gender*Galaxie, Venib und VIMÖ zum Picknick auf der Jesuitenwiese ein! Das Picknick bietet nicht nur Gelegenheit, weitere tin* Personen kennenzulernen, sondern auch eure Freund:innen – egal ob tin* oder cis Ally – mitzubringen und zusammen einen schönen Nachmittag zu genießen!
Bringt gerne Getränke, Essen, Spiele, Sonnencreme und eine Picknickdecke mit! Bitte kein Einweggeschirr, wir bringen wiederverwendbares mit. Achtung, auf der Jesuitenwiese sind keine Hunde erlaubt.
Im Park erkennt ihr unsere Gruppe an den trans, inter’* und nicht-binären Flaggen. Falls ihr uns nicht findet, schreibt bitte chaingepeergroup auf Instagram oder info@chaingepeergroup.at.
Wir freuen uns auf euch! 🐞
Information in english about the community meeting is provided at this page. We’re looking forward to seeing you!

 


26. Juni 2024:
Film-Screening von „Inter*Story – ein Stück Aktivismus“ in Graz
19:00 – 21:00 Uhr
Filmscreening von „Inter*Story – ein Stück Aktivismus“ und „trans*phoria“ mit anschließendem Gespräch mit beteiligten Filmemacher*innen / Aktivist*innen.
Weitere Infos gibt es hier.

 


6. Juli 2024:
Linz Pride

VIMÖ wird auch bei der Linz Pride teilnehmen, die unter dem Motto Mensch* um 14 im Volksgarten startet!

Außerdem werden wir auch hier zu finden sein:

Willkommen in der PRIDE CITY, dem Herzstück der Neukonzeption der linzpride 2024! Nach der Pride Parade durch die Straßen von Linz lädt die PRIDE CITY dazu ein, den Nachmittag in einer Atmosphäre der Gemeinschaft und des Feierns zu verbringen, und zwar rund um das OK Linz (Offenes Kulturhaus).

Kommt vorbei und besucht uns am Stand!

 


7. Juli 2024:
Community-Treffen in Linz
Ab 14:00 Uhr treffen wir uns zu einem Picknick in Linz. Den genauen Ort erfahrt ihr auf Anfrage. Weitere Infos hier.

Studie zur Lebenslage von LGBTIQ in der EU veröffentlicht

Am 17. Mai 2024 veröffentlichte die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) die Ergebnisse ihrer neuen Studie zur Lebenssituation von LGBTIQ-Personen in der EU. Die Befragung wurde im Sommer 2023 durchgeführt und folgte auf Befragungen in 2012 und 2019. Die Ergebnisse zeigen, dass LGBTIQ-Personen weiterhin von Gewalt und direkten und indirekten Diskriminierungen betroffen sind. Veränderungen auf politischer Ebene scheinen langsam ihre Wirkung zu entfalten, sodass sich mehr und mehr LGBTIQ-Personen öffentlich zu sich selbst und ihren Beziehungen bekennen können. Außerdem im Bereich der Gleichstellung waren Fortschritte zu verzeichnen. In diesem kurzen Bericht werden wir auf die besondere Lage von intergeschlechtlichen Personen eingehen und Querverweise zur Lage in Österreich ziehen.

Insbesondere für intergeschlechtliche Menschen bleibt die Lage prekär: Sie waren häufiger von Hass und Diskriminierung betroffen als andere Angehörige der Community.  Diese Zahlen stiegen im Vergleich zu 2019 an. So gaben 2023 mehr als 30% der befragten inter* Personen an, bei der Arbeitssuche diskriminiert zu werden. 2019 waren es noch 27%. Bei der Wohnungssuche fällt der Unterschied sogar noch deutlicher aus: 2019 machten 20% der Befragten eine Diskriminierung geltend, im Jahr 2023 stieg der Anteil auf 28%. Auch in den anderen Kategorien wird deutlich, dass intergeschlechtliche Personen überdurchschnittlich häufig negative Erfahrungen machten. 74% der intergeschlechtlichen Personen gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten zumindest einmal Opfer von Belästigungen geworden zu sein, die aus Hass an inter* Personen geschehen sind. Dieser Anteil ist im Vergleich mit 2019 stark angestiegen: Damals bejahten nur 42% der Befragten einen solchen Vorfall. Allgemein sind LGBTIQ-Personen in Österreich, verglichen mit der gesamten EU, überdurchschnittlich häufig Opfer von Belästigungen geworden. 60% der Befragten gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten belästigt worden zu sein. Österreich rangiert damit zusammen mit Bulgarien im Spitzenfeld. 72% der intergeschlechtlichen Befragten gaben 2023 zudem an, mehrfach Opfer von physischer oder sexualisierter Gewalt geworden zu sein. Bei der Hälfte derjenigen, die diese Angabe machten, gab es mehr als drei Vorfälle dieser Art innerhalb der letzten fünf Jahre. Intergeschlechtliche Kinder und Jugendliche wurden zudem überdurchschnittlich häufig Opfer von Mobbing in der Schule. 76% der Befragten gaben an, aufgrund ihrer Intergeschlechtlichkeit während ihrer Schulzeit Beleidigungen und Bedrohungen ausgesetzt gewesen zu sein.

Insgesamt waren mehr als die Hälfte der befragten Community-Mitglieder der Ansicht, dass Gewalt, Vorurteile und Intoleranz in den vergangenen fünf Jahren gestiegen sind.  Intergeschlechtliche Menschen berichteten auch über fortdauernde Probleme im Gesundheitssektor. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass chirurgische oder hormonelle Eingriffe im Kindesalter ohne ihre informierte Einwilligung oder ohne informierte Einwilligung ihrer Eltern stattgefunden haben. Die Angaben von inter* Personen zeigen deutlich, dass es in der EU und auch in Österreich noch viel zu tun gibt, bis intergeschlechtliche Personen frei von Diskriminierungen und Übergriffen leben können.

Die gesamte Studie ist auf der Seite der EU Agentur für Grundrechte abrufbar. Es gibt verschiedene Filtermöglichkeiten und einen eigenen Kurzbericht für Österreich. Alle Texte sind auf englisch.
Unser Dachverband OII Europe hat eigene SharePics zu wichtigen Erkenntnissen der Studie erstellt. Die Share Pics sind ebenfalls auf englisch und können auf der Seite von OII Europe heruntergeladen werden.

 

VIMÖ feierte mit rund 100 Teilnehmenden seinen 10.Geburtstag!

Wir haben unser 10-jähriges Jubiläum zum Anlass genommen, die letzte Dekade an Inter*-Aktivismus in Österreich und unser Wirken am 11. Mai im Kulturhaus Brotfabrik zu feiern. Es gab ein vielseitiges Programm, regen politischen Austausch und schöne Momente gemeinsam mit unserer Community, Wegbegleiter*innen, Unterstützer*innen, Freund*innen und Familie, sowie internationalen Gäst*innen und namhaften Politiker*innen.

Good-Practice-Map und Rainbow Map veröffentlicht

Am 15.05.2024 veröffentlichte unser Dachverband OII Europe die „Good Practice Map 2023“, auf der dargestellt wird, welche Fortschritte und Gesetzesänderungen in den europäischen Ländern für inter* Menschen angestoßen wurden. Österreich wird auf der Übersicht gleich zwei Mal erwähnt. Einerseits werden unsere Workshops für Hebammen besonders hervorgehoben, da diese einen Beitrag zu einem de-pathologisierenden Umgang mit Intergeschlechtlichkeit leisten. Andererseits wird darauf verwiesen, dass auf ministerieller Ebene ein Gesetzesentwurf existiert, der intergeschlechtliche Kinder vor gesundheitlich nicht notwendigen medizinischen Eingriffen schützen soll (und nur noch von Regierung in die Umsetzung gebracht werden müsste!), und auch unsere Petition aus dem letzten Jahr wird in diesem Zuge erwähnt.
In Spanien trat im Jänner 2023 ein Gesetz in Kraft, das die körperliche Selbstbestimmung von intergeschlechtlichen Menschen stärkt und gesundheitlich nicht-notwendige Genitaloperationen an Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale unter 12 Jahren verbietet. Das Gesetz sieht die Bereitstellung von Hilfen und Unterstützung für intergeschlechtliche Kinder und Familien vor und umfasst auch harte Sanktionen: Im Falle einer Zuwiderhandlung kann Medizinier*innen ihre Approbation entzogen werden.

 

Auch ILGA-Europe hat am 15.05.2024 die neue Rainbow-Map veröffentlicht, auf der die (menschen-) rechtliche Lage für die LGBTIQA-Community in Europa anhand eines Rankings sichtbar gemacht wird. In die jährliche Bewertung fließen Fort- und Rückschritte im rechtlichen und politischen Bereich mit ein. Im diesjährigen Länderranking belegt Österreich weiterhin den 19. Platz, da sich Finnland und Griechenland den 7. Platz teilen. Österreich wurde im vergangenen Jahr von Slowenien und der Schweiz überholt, ohne selbst wesentliche Fortschritte zu verzeichnen. Andere Länder, wie zum Beispiel Deutschland, konnten sich im Ranking um mehrere Plätze verbessern. Im Länderbericht zu Österreich wird unsere Petition und der Offene Brief als Positivbeispiel erwähnt. ILGA empfiehlt der österreichischen Regierung explizit, ein OP-Verbot zu erlassen, um die körperliche Integrität intergeschlechtlicher Kinder zu schützen.

 

Copyright Beitragsbild: OII Europe