Österreich vom UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) geprüft: Veröffentlichung unseres NGO-Berichts und bedeutende Antwort Österreichs!

In seiner 79. Session von 15. April – 10. Mai 2024 wird der Staat Österreich neuerlich vom CAT geprüft und formuliert in Folge spezifische Empfehlungen.

Da Österreich die Empfehlungen von 2015 nach 9 Jahren immer noch nicht erfüllt hat, haben wir einen aktuellen Bericht verfasst und an den UN-Ausschuss geschickt:

„Human rights violations of people with variations of sex characteristics – Intersex Genital Mutilations” (2024) entstand in wissenschaftlicher Kooperation und damit großartiger Unterstützung, für die wir uns herzlich bedanken möchten bei: Ekat Osipova, BSc BSc MA, Prof. Dr. Katta Spiel und Hugh Schmidt, MA.

In unserem umfassenden NGO-Bericht wird die aktuelle Situation und was seit 2015 passiert ist, herausgearbeitet und er zeigt auch anhand aktueller Daten, dass weiterhin nicht-konsensuelle und schwerwiegende, irreversible, gesundheitlich nicht notwendige Eingriffe an Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale in österreichischen Krankenhäusern stattfinden! Die Praxis von Operationen, die als IGM (Intersex Genital Mutilation) einstufbar sind, begegnet uns nicht nur in unserer Arbeit als Interessensvertretung, die Statistiken zeigen, dass von über 1000 Operationen pro Jahr von 0 – 14 Jahren ausgegangen werden kann.

 

Was sagt Österreich dazu?

Bei der offiziellen Anhörung der österreichischen Delegation am 17. April 2024 im Palais Wilson, wurde dieser die Frage nach „surgical interventions on intersex children“ und der Häufigkeit von „IGM“ gestellt.

Und Österreich hat nun zugegeben, dass es diese gibt!

Ab Zeit 01:50:10 formuliert CAT-Experte und Co-Rapporteur Erdoğan İşcan sehr klar die Frage, die ab Zeit 02:20:50 durch Claudia Steinböck für Österreich beantwortet wird: Dabei gibt sie die Zahl 180 – 200 Operationen pro Jahr an, die eine Einschätzung im Vergleich zu Deutschland sei, erläutert die geltenden Gesetze (die intergeschlechtliche Kinder bis dato aber nicht – ausreichend – geschützt haben) und verweist auf eine „laufende Diskussion“ für eine spezifische Regelung zum Schutz vor IGM: https://webtv.un.org/en/asset/k1p/k1pkhdsjrw

Wir sind gespannt, wie CAT darauf in seinen „Concluding Observations“ reagieren wird, die am 10. Mai veröffentlicht werden!

Mehr zur aktuellen Session, die List of Issues, die Berichte der NGOs und auch nationaler Menschenrechtsorganisationen wie der Volksanwaltschaft, die in ihrem Bericht auch klar ein Verbot nicht notwendiger medizinischer Eingriffe fordert, findet man auf der Homepage des UN-Committee Against Torture: https://tbinternet.ohchr.org/_layouts/15/treatybodyexternal/SessionDetails1.aspx?SessionID=2749&Lang=en

Wir möchten uns bei den Mitgliedern des UN-Ausschusses gegen Folter sowie der Organisation OMCT – World Organisation Against Torture für ihre wichtige Arbeit und ihre Anhörung unabhängiger NGOs wie VIMÖ besonders bedanken!

Hintergrund:

Das UN-Komitee gegen Folter (CAT) überwacht die Einhaltung der Antifolterkonvention der Vereinten Nationen – das Übereinkommen über den Schutz aller Personen vor Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe.

Im Rahmen von Staatenprüfungen können zivilgesellschaftliche Organisationen dem Ausschuss unabhängige Berichte (Schattenberichte) zukommen lassen, um auf spezifische Rechtsverletzungen, hinzuweisen.

VIMÖ hat 2015 schon einen solchen Bericht in Kooperation mit Zwischengeschlecht.org eingebracht, um die Erfahrungen intergeschlechtlicher Menschen in Österreich und IGM (Intersex Genital Mutilation) als schädliche, durchgeführte Praxis zu erläutern: https://vimoe.at/2015/10/01/ngo-bericht-ueber-die-situation-von-intersex-in-oesterreich-an-das-un-kommittee-gegen-folter-cat/

Nach der damaligen Anhörung Österreichs folgten eindeutige Empfehlungen des CAT an Österreich, für den Schutz intergeschlechtlicher Kinder vor diesen Praktiken zu sorgen. Auf diese beziehen wir uns seitdem: https://vimoe.at/2015/12/01/das-un-kommittee-gegen-folter-cat-gibt-eindeutige-empfehlungen-an-oesterreich/

Die Grafik für unser Jubiläumsfest. VIMÖ wir 2024 10 Jahre alt. Auf gelbem Hintergrund sind mit lila Farbe eine Fahnenreihe und ein Geburtstagskuchen zu sehen. Es steht in lila Schrift: VIMÖ wird 10! Save the Date: Samstag 11. Mai 2024 ab 18:00 Uhr im Ankersaal im Kulturhaus Brotfabrik in Wien.

10 Jahre VIMÖ – Jubiläum am 11. Mai 2024 in Wien

English version below ↓

VIMÖ feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum! 

Wir laden euch herzlich ein, am Samstag, den 11. Mai ab 18 Uhr im Kulturhaus Brotfabrik (Absberggasse 27, Stiege 3, Ankersaal, 1100, Wegbeschreibung) dabei zu sein!

Das vielseitige Programm steht nun fest:

Seit der Gründung im Jahr 2014 engagieren wir uns bei VIMÖ für die Verbesserung der Lebenssituation von inter* Menschen und treten für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und die körperliche Unversehrtheit ein. Bei der Jubiläumsveranstaltung möchten wir somit nicht nur die Errungenschaften der letzten zehn Jahre feiern, sondern auch einen Ort des politischen Austausches schaffen. Daher wird es neben StandUp, Live Musik, Tanz-Performance und DJ-Sets auch eine Lesung von Lilly Axster und eine Podiumsdiskussion mit namhaften Aktivist*innen zum Thema „Schutz und gleiche Rechte für ALLE: Welchen Aktivismus brauchen wir?“ geben. 

Die Feierlichkeiten beginnen um 18:00 Uhr mit dem Einlass, gefolgt von einem Sektempfang um 18:30 Uhr. Die offizielle Eröffnung ist um 19:00 Uhr. Felix Röper begleitet uns mit verschiedenen Tanz-Performances durch den Abend.

Nach der Podiumsdiskussion folgen um 21:15 Uhr StandUp Performances von Nathalie Rettenbacher und um 21:30 Uhr von der Kuseng. 

Die musikalische Unterhaltung startet um 22:00 Uhr mit Gizem, gefolgt von Joe Traxler um 22:30 Uhr. DJ Lucy Bacchanal übernimmt ab 23:00 Uhr, gefolgt von DJ Adi Baba ab 00:30 Uhr. 

Durch den Abend führt Luan Pertl von VIMÖ.Hier noch das Programm aufgelistet: 

18:00 Einlass 

18:30 Sektempfang 

19:00 Eröffnung, Grußworte, Resümee

19:45 Lesung: Lilly Axster 

20:15 Podiumsdiskussion: „Schutz und gleiche Rechte für ALLE: Welchen Aktivismus brauchen wir?“ 

mit: Prof. Dr. Katta Spiel (TU Wien), Mag. Dr. Persson Perry Baumgartinger (TransComm Das Büro für transformative Kommunikation), Rubia Salgado (das kollektiv. kritische bildungs-, beratungs- und kulturarbeit von & für migrant*innen), Dipl-Ing*in Johanna Morandell (#aufstehn), Tinou Ponzer (VIMÖ), Moderation: Luan Pertl (VIMÖ)

21:15 StandUp: Nathalie Rettenbacher 

21:30 StandUp: der Kuseng 

22:00 Konzert: Gizem (Solo) 

22:30 Konzert: Joe Traxler 

23:00 Dj Lucy Bacchanal 

00:30 Dj Adi Baba

18:00-21:00: Das Programm wird von Felix Röper mit Tanz-Performances begleitet. 

Hinweise:
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
ÖGS-Dolmetschen ist angefragt.
Für Brötchen und ein Awareness-Team ist gesorgt.
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich (Ebenerdig, Lift, Toiletten).

 

10 years of VIMÖ – Anniversary on May 11, 2024 in Vienna

VIMÖ is celebrating its tenth anniversary this year!

We warmly invite you to join us on Saturday, May 11 from 6 pm at Kulturhaus Brotfabrik (Ankersaal, Absberggasse 27, 1100 Vienna, directions in German)!

The diverse program is now set:

Since our founding in 2014, we at VIMÖ have been committed to improving the lives of intersex people and advocating for the right to bodily self-determination and bodily integrity. At the anniversary event, we not only want to celebrate the achievements of the last ten years, but also create a place for political exchange. In addition to stand-up, live music, dance performances and DJ sets, there will also be a reading by Lilly Axster and a panel discussion with renowned activists on the topic of „Protection and equal rights for ALL: What kind of activism do we need?“.

The doors open at 18:00, followed by a sparkling wine reception at 18:30. The official opening is at 19:00. Felix Röper will accompany us through the evening with various dance performances.

The panel discussion will be followed by stand-up performances by Nathalie Rettenbacher at 21:15 and Kuseng at 21:30.

The musical entertainment starts at 22:00 with Gizem, followed by Joe Traxler at 22:30. DJ Lucy Bacchanal takes over from 23:00, followed by DJ Adi Baba from 00:30.
The evening will be hosted by Luan Pertl from VIMÖ.

The complete program is listed below:

18:00 Doors

18:30 Sparkling wine reception

19:00 Opening, greetings, summary

19:45 Reading: Lilly Axster

20:15 Panel discussion: „Protection and equal rights for ALL: What activism do we need?“

with: Prof. Dr. Katta Spiel (TU Vienna), Mag. Dr. Persson Perry Baumgartinger (TransComm Das Büro für transformative Kommunikation), Rubia Salgado (das kollektiv. kritische bildungs-, beratungs- und kulturarbeit von & für migrant*innen), Dipl-Ing*in Johanna Morandell (#aufstehn), Tinou Ponzer (VIMÖ), Moderation: Luan Pertl (VIMÖ)

21:15 StandUp: Nathalie Rettenbacher

21:30 StandUp: der Kuseng

22:00 Concert: Gizem (Solo)

22:30 Concert: Joe Traxler

23:00 Dj Lucy Bacchanal

00:30 Dj Adi Baba

18:00-21:00: The program will be accompanied by dance performances by Felix Röper.

Further information:
The event will be held in German.
ÖGS interpreting is being requested.
Sandwiches and an awareness team will be provided.
The venue is barrier-free (entrance at ground level, elevator, toilets).

März 2024: Anhörung im Kinderrechte-Ausschuss zu den Rechten von Kindern und Jugendlichen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale

Am 12.3.2024 wurde VIMÖ als menschenrechtsbasierte, medizin-unabhängige und diagnose-übergreifende Interessensvertretung in den Bundesrat eingeladen.

Gegenstand des Kinderrechte-Ausschusses war ein Antrag der Bundesrät*innen der SPÖ allen voran Bundesrätin Daniela Gruber-Pruner betreffend „Kinderrechte von intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen schützen – medizinisch nicht-notwendige Operationen verbieten
Siehe: https://www.parlament.gv.at/gegenstand/BR/A-BR/405

Dr. Stefan Riedl wurde neben Tinou Ponzer (Obmensch von VIMÖ sowie Peer-Berater*in und Bildungsreferent*in bei der Beratungsstelle VarGes) als ebenso eingeladener Experte intensiv angehört, um seine medizinische Sichtweise zum Thema darzulegen.

Trotz des sehr interessierten und empathischen Austauschs mit den Bundesrät*innen aller Parteien zum fehlenden Schutz von Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale 

– vor schwerwiegenden, nicht umkehrbaren geschlechtsnormierenden Operationen

– mit massiven traumatisierenden Folgen für die Betroffenen

– und somit ihrem fehlenden Recht auf Unversehrtheit und Autonomie

– sowie dem dringlichen Bedarf ihrer Eltern an psycho-sozialer Unterstützung, medizin-unabhängiger Peer-Beratung und vollumfassender Aufklärung zu den Rechten ihres Kindes mit einem entsprechenden Schutz zu begegenen,

beantragte die ÖVP mit Zustimmung der Grünen leider eine Vertagung dieses so wichtigen Antrags.

Es ist äußerst schade, dass dieser gerade im Rahmen des Kinderrechte-Ausschusses nicht angenommen wurde und eine ärztliche Sichtweise mehr ernst genommen wird als die tägliche Erfahrung von Betroffenen in der Verletzung ihrer Rechte und Integrität. Österreich ist seit vielen Jahren säumig, einen entsprechenden rechtlichen Schutz umzusetzen – vor bald 10 Jahren kamen die ersten Rügen an Österreich vom UN Ausschuss gegen Folter (CAT)! Im Justizministerium wurde 2021 ein Entwurf für eine Regelung erarbeitet, die laut Justizministerin Alma Zadić seit 2022 darauf wartet, dass der Koalitionspartner ÖVP zustimmt, sie im Parlament besprechen zu können! Andere europäische Länder haben längst ein Gesetz verabschiedet.

Wir möchten uns herzlich für die Einladung bedanken und appellieren hierzu die politische Verantwortung endlich wahrzunehmen:

Schützen Sie Kinder und Jugendliche mit Variationen der Geschlechtsmerkmale vor aufschiebbaren und gesundheitlich nicht notwendigen medizinischen Eingriffen, da sie dazu nur persönlich, vorherig, frei, nach vollumfassender Aufklärung und erst bei Entscheidungsfähigkeit zustimmen können!

#kinderrechte #kinderschutz für ALLE Kinder in Österreich jetzt!

Hinweis: Das Beitragsbild entstand im Rahmen der Kundgebung am 11.12.2023 vor dem Parlamentsgebäude in Wien.
Credits: VIMÖ/#aufstehn/Clara Gottsauner-Wolf

Ausstellung in Linz: „Wir arbeiten dran – Versuchsanordnungen im politisch-feministischen Spannungsfeld“ vom 6. – 22. März 2024

FIFTITU% -Vernetzungsstelle für Frauen* in Kunst und Kultur und Medienwerkstatt Wien in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz

 

Teilnehmende Künstler*innen und Kollektive

Fatima El Kosht / Gerda Lampalzer / Martyna Lorenc/ Aline Matuschek / Hanna Schimek / Adriana Torres Topaga / fem*-Kollektiv-Voice / das kollektiv / maiz / VIMÖ / YOUnited / Studierende der Kunstuniversität Linz in Kooperation mit Rebekka Hochreiter und Oona Valarie Serbest 

 

Eröffnungsgespräch mit den Künstler*innen: Nora Landkammer

Mittwoch, 6. März 2024, 19:00 Uhr

 

Öffnungszeiten: 7. März – 22. März 2024,

MI / DO / FR 13:00 bis 17:00 Uhr 

splace am Hauptplatz, Hauptplatz 6, 4020 Linz 

 

Die dialogische Rauminstallation WIR ARBEITEN DRAN erforscht die Verflechtungen von Kunst, Aktionismus, Forschung, Wissensaustausch und Institutionskritik.

Hintergrundinformationen und aktuelle Hinweise zur Ausstellung gibt es auf der Webseite von FIFTITU%.


Finanziell unterstützt von der Ausstellungs- und Veranstaltungsförderung der Kunstuniversität Linz
 

Bildcredits Collage: Adriana Torres Topaga

Bundeskanzler gefährdet Gesundheit von Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale

Presseaussendung 13.2.2024

Wien/Linz (OTS) – Nach Veröffentlichung des sogenannten „Österreichplans“ von Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer wird klar, dass Kinder- und Minderheitenrechte massiv gefährdet werden, sollte dieses Programm umgesetzt werden.

Nicht nur zeichnet sich die Bundesministerin für Frauen, Familie und Jugend, Susanne Raab, seit bald 2 Jahren durch eine Blockade zum Schutz von Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale aus, nun bezieht auch Karl Nehammer in seinem „Österreichplan“ Stellung zu Geschlechter-Themen und gefährdet darin die Rechte und die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Österreich.

Auf Seite 36 des „Österreichplans“ ist unter der Überschrift „Kinderschutzpaket“ zu lesen, dass „bis 2030“ ein „Verbot von Hormonbehandlungen unter 18 Jahren, sofern keine medizinischen Gründe vorliegen“ umzusetzen sei. Dies wirkt für manche vielleicht im ersten Moment unterstützenswert, allerdings retten Hormonbehandlungen nicht selten schlicht Leben. Dazu zählen auch Hormonblocker, um trans- und intergeschlechtlichen Jugendlichen mehr Zeit für ihre psychische Entwicklung zu geben. TransX hat schon anschaulich in deren Presseaussendung erklärt, wie schwerwiegend sich ein solch angedachtes Verbot auf trans Jugendliche auswirken würde. Diese Forderung Nehammers stützt sich keineswegs auf Expert*innen-Wissen. Im Gegenteil, es geht um Stimmenfang und Polarisierung auf dem Rücken von trans, inter* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen.

Ebenso geht es weiter auf Seite 57 mit der geforderten sprachlichen Auslöschung von Menschen, die nicht weiblich oder männlich sind. Diese Menschen existieren aber und haben Rechte, und zwar die gleichen wie Frauen und Männer. Es ist unglaublich, wie hier eine Minderheit, die sich so mühsam Respekt, Sichtbarkeit und Akzeptanz in der Gesellschaft erarbeitet und niemandem etwas durch geschlechtliche Gleichstellung wegnimmt, wieder vermehrt angegriffen wird. Sollen wir uns wieder verstecken und wohl am besten gar nicht erst existieren?

Selbstvertretungsorganisationen und Menschenrechts-Expert*innen arbeiten seit Jahrzehnten daran, dass Bewusstsein und Wissen zu Intergeschlechtlichkeit und für die Bedarfe und Realitäten von intergeschlechtlichen Menschen geschaffen werden. Genauso lange wird kritisiert, dass Operationen an den Genitalien, hormonelle und andere Behandlungen häufig nicht aus gesundheitlichen, sondern aus sozialen Gründen an Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden, wenn ihre Körper nicht den Normvorstellungen von weiblichen oder männlichen entsprechen. Anstatt diesen oftmals gerügten Missstand – wie zuletzt auch wieder von Volksanwalt Bernhard Achitz gefordert – anzugehen und dem entsprechenden von Expert*innen erstellten Gesetzes-Entwurf des Justizministeriums zu zustimmen, wird von der ÖVP stattdessen ein Verbot gefordert, das lediglich dazu dienen soll, selbstbestimmte Behandlungen zu unterbinden.

„Bis jetzt werden bei Variationen der Geschlechtsmerkmale schnell ‚medizinische Gründe‘ gefunden, ohne dass tatsächlich eine gesundheitliche Notwendigkeit für schwerwiegende geschlechtsverändernde Eingriffe besteht“, so Tinou Ponzer, Obmensch von VIMÖ. Intergeschlechtliche Menschen machen somit oft die Erfahrung von Operationen an ihren Geschlechtsorganen, wodurch sie überhaupt erst krank werden und hormonelle Behandlungen benötigen, die sie ohne Eingriff nicht benötigt hätten, weil sie nicht mehr ausreichend mit Hormonen versorgt sind.

Wir fragen uns, wieviel Leid noch erzeugt werden soll, anstatt dass Kinder jeglichen Geschlechts und jeglicher Ausprägung ihrer Geschlechtsmerkmale und Identität tatsächlich in Österreich geschützt und ohne Traumatisierung aufwachsen können.

Für Rückfragen steht Tinou Ponzer unter 073228700200 zur Verfügung.

Die vollständige Presseaussendung ist hier auch als PDF abrufbar.

Auf der Seite der APA ist die Presseaussendung hier zu finden.

Stellenausschreibung: Öffentlichkeitsarbeit

Wir möchten unser Team erweitern und schreiben folgende Stelle aus:

Öffentlichkeitsarbeit (all gender welcome) in Teilzeit-Beschäftigung (15 Std.)

Die Aufgaben: 

  • Mitarbeit bei Content Erstellung und Management unserer Social Media Kanäle auf Facebook, Instagram und X
  • Pflege und Ausbau unseres Presseverteilers und Erstellen des Pressespiegels
  • Mitarbeit beim Verfassen und Aussenden von Pressemitteilungen
  • Unterstützung beim Content Management unserer Webseiten
  • Zuarbeit bei der Erstellung von einfachen Grafiken für Social Media und Durchführen von einfachen grafischen Änderungen an unseren Broschüren
  • Unterstützung bei öffentlichen Veranstaltungen, wie z.B. Pressekonferenzen und Kundgebungen
  • nach Absprache: Zuarbeit bei der Erstellung von Inhalten für den Newsletter


Das Qualifikationsprofil:

  • Erfahrung im Content Management bei Facebook, Instagram und X
  • Erfahrung im Verfassen von Presseaussendungen
  • Grundkenntnisse von folgenden CMS und Grafikprogrammen: WordPress, InDesign, Canva
  • Bereitschaft zum cloudbasierten Arbeiten
  • Geschlechtergerechte kommunikative Fähigkeiten in Wort und Schrift (Deutsch C1)
  • Selbstverantwortung mit der Motivation, den Aufgabenbereich weiter zu entwickeln
  • Teamorientierung
  • Sensibilität und Wille für den Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich zu arbeiten


Unser Angebot:

  • Büro mit guter öffentlicher Anbindung in Wien und Linz
  • Kleines Team von aktivistisch sehr aktiven Menschen
  • Homeoffice nach Vereinbarung
  • Abwechslungsreiche Tätigkeit mit eigenständigem Verantwortungsbereich
  • Die Tätigkeit erstreckt sich über den Hauptverein in Linz und den Zweigverein in Wien
  • Teilzeit-Beschäftigung ab dem 15.3.2024 (15 Stunden pro Woche = €1210,95 Brutto)
  • Unsere Büroräume sind leider nicht barrierefrei, aber barrierearm

Grundsätze unserer Arbeit:

VIMÖ arbeitet in vollem Umfang mit und für die von und mit OII Europe erarbeiteten Deklarationen (Malta DeclarationStatement of Riga und Vienna Statement; mehr dazu auf unserer Webseite).

VIMÖ unterstützt im vollen Umfang menschenrechtsbasierte LGBTIQAA*-Forderungen und spricht sich gegen jegliche Form von Diskriminierung der und innerhalb dieser Communities aus. VIMÖ setzt sich für die Gleichberechtigung aller Menschen und gegen Diskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität, Geschlechtsausdruck, Geschlechtsmerkmalen, ethnischer und/oder sozialer Zugehörigkeit, Hautfarbe, Behinderung, Religion oder anderen Merkmalen ein.

Bewerbungsfrist: 10.2.2024

Bewerbungen an luan.pertl@vimoe.at mit dem Betreff: Öffentlichkeitsarbeit VIMÖ schicken.

Wir freuen uns auf eure Bewerbung!

Verein Intergeschlechlicher Menschen Österreich Hauptverein Linz/Zweigverein Wien

Die Stellenausschreibung ist hier als PDF abrufbar.

VIMÖ: ÖVP blockiert Schutz für intergeschlechtliche Kinder und Jugendliche!

Es ist Zeit für mehr Kinderschutz: Kundgebung am 11.12.2023 in Wien

Anlässlich der Sitzung des Ausschusses für Familie und Jugend haben VIMÖ zusammen mit mein #aufstehn, MRKH Austria, dem Verein Klinefelter*Inter und der Plattform Intersex Österreich am 11.12.2023 eine Kundgebung vor dem Parlament abgehalten. Warum? Weil trotz der gemeinsamen Petitionsübergabe im Juni 2023, welche die Regierung dazu aufforderte, endlich zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder und Jugendlicher tätig zu werden, wieder nichts passiert ist. Durch aktuelle parlamentarische Anfragen wurde nun bekannt, dass ein entsprechender Gesetzesentwurf seit Herbst 2022 auf ministerieller Ebene fertiggestellt ist. Laut Justiz- und Gesundheitsministerium scheitert die Einbringung des Vorschlags in den parlamentarischen Prozess an der ÖVP. Scheinbar interessiert sich die ÖVP, die das Ressort Familie und Jugend auch in ihrer Zuständigkeit hat, nicht für den Schutz aller Kinder in Österreich!

Somit bleibt Betroffenen- und Interessensverbänden wieder nur die Option, auf die Straße zu gehen, um auf die Missstände in Österreich aufmerksam zu machen und dringliche rechtliche Verbesserungen zu fordern, damit Kinder und Jugendliche mit Variationen der Geschlechtsmerkmale endlich nicht mehr verstümmelt werden.

Elisabeth Humer, Eltern-Peer-Beraterin bei Var.Ges berichtet: “Die Erfahrung aus der Peer-Beratung zeigt, dass Eltern nach wie vor häufig unter Druck gesetzt werden, ihr Kind so früh wie möglich einer geschlechtsnormierenden Operation zu unterziehen, die gesundheitlich nicht notwendig ist.”

Die in Österreich weiterhin gängigen medizinischen Praktiken wurden bereits 2015 vom UN-Ausschuss gegen Folter als „grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlungen im Sinne der UN-Antifolterkonvention“ eingestuft. Anfang 2020 forderte der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes Österreich auf, nicht-notwendige und nicht-konsensuelle medizinische Eingriffe und Behandlungen an intergeschlechtlichen Kindern zu verbieten. Im Jahr 2021 hat Österreich nicht nur selbst gemeinsam mit über 50 weiteren Staaten den Schutz von intergeschlechtlichen Menschen im UN-Menschenrechtsrat gefordert, sondern es gab auch einen Entschließungsantrag im österreichischen Nationalrats, diese schädlichen Praktiken zu verbieten. Dieser Antrag wurde einstimmig, d.h. von allen Parteien, beschlossen – und nun muss der Gesetzesentwurf endlich umgesetzt werden.

“Jedes Kind hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit – JEDES KIND”, so Luan Pertl, Obmensch vom VIMÖ Zweigverein Wien.

Wir danken den zahlreichen Mitstreiter*innen für die klare Unterstützung unserer Menschenrechte.

Unter diesem Link gibt es Fotos der heutigen Kundgebung.
Credits für die Bilder: VIMÖ/#aufstehn/Clara Gottsauner-Wolf

Weiterführende Links:
Petition: „Schützen sie intergeschlechtliche Kinder und Jugendliche
Entschließungsantrag des Nationalrats „Schutz von intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen vor medizinisch nicht notwendigen Behandlungen an den Geschlechtsmerkmalen (1594/A(E))

Parlamentarische Anfragen der SPÖ:
„Folgeanfrage: Verbot von medizinisch nicht notwendigen OPs an intergeschlechtlichen Kindern – Entschließung des Nationalrats endlich umsetzen!“: https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVII/J/15956 und https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVII/J/15957

Antworten auf die Anfrage
der Justizministerin
des Gesundheitsministers

Die Pressemitteilung gibt es auch auf der Seite der APA.

Mediale Berichterstattung über die Kundgebung:
Ö1 Journal um acht vom 11.12.2023
– Presseaussendung der Volksanwaltschaft „Gesetz gegen geschlechtsverändernde Operationen bei Kindern fehlt noch immer“ vom 11.12.2023
– vienna.at: „Aus für geschlechtsverändernde OPs bei Kindern gefordert“ vom 11.12.2023
– PULS24.at: „Aus für geschlechtsverändernde OPs bei Kindern gefordert“ vom 11.12.2023
– Falter.at: „Geschlechterfrage“ von Daniela Krenn als Teil des Falter-Newsletters vom 12.12.2023. Zum Text muss hinuntergescrollt werden.
– derStandard.at: „Volksanwalt kritisiert fehlendes Gesetz zu Geschlechts-OPs bei Kindern“ von Roland Schlager vom 11.12.2023

– alle Redebeiträge der Kundgebung können hier ungeschnitten nachgehört werden. Vielen Dank an Gerhard Kettler für die Aufzeichnung der Redebeiträge!

Es ist Zeit für mehr Kinderschutz – Einladung zur Kundgebung!

Der Tag der Menschenrechte am 10.12. könnte ein schönes Datum sein, an dem wir alle gemeinsam die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte feiern. In Österreich ist dieses Datum jedoch die alljährliche traurige Erinnerung daran, dass die Menschenrechte von intergeschlechtlichen Kindern nach wie vor verletzt werden. In Österreich sind gesundheitlich nicht notwendige Eingriffe an Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale nach wie vor erlaubt. Intergeschlechtliche Körper können immer noch ohne Zustimmung der betroffenen Person mit schwerwiegenden, irreversiblen chirurgischen und hormonellen Eingriffen an weibliche und männliche Normvorstellungen angepasst werden. Wir setzen uns seit unserer Vereinsgründung vor fast 10 Jahren dafür ein, dass sich daran etwas ändert!

Die in Österreich weiterhin gängigen medizinischen Praktiken wurden bereits 2015 vom UN-Ausschuss gegen Folter als „grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlungen im Sinne der UN-Antifolterkonvention“ eingestuft. Anfang 2020 forderte der UN-Auschuss für die Rechte des Kindes Österreich auf, nicht-notwendige und nicht-konsensuelle medizinische Eingriffe und Behandlungen an Kindern zu verbieten. Im Jahr 2021 hat Österreich nicht nur selbst gemeinsam mit über 50 weiteren Staaten den Schutz von intergeschlechtlichen Menschen in UN-Menschenrechtsrat gefordert, sondern es gab auch einen Entschließungsantrag des österreichischen Nationalrats, diese schädlichen Praktiken zu verbieten. Dieser Antrag wurde einstimmig, d.h. von allen Parteien, beschlossen – passiert ist seitdem viel zu wenig.

Wir haben im Juni 2023 im Parlament eine Petition mit über 7.000 Unterschriften übergeben, die die Regierung dazu auffordert, endlich tätig zu werden. Wieder ist nichts passiert. Durch aktuelle parlamentarische Anfragen wissen wir nun, dass ein entsprechender Gesetzesentwurf seit Herbst 2022 auf ministerieller Ebene fertig gestellt ist. Die Einbringung des Vorschlags in den parlamentarischen Prozess scheitert an der ÖVP, die sich scheinbar nicht für den Schutz aller Kinder interessiert.

Daher tragen wir unser Anliegen erneut auf die Straße und veranstalten zusammen mit mein #aufstehn, der Selbsthilfegruppe MRKH Austria, dem Verein Klinefelter*Inter und der Plattform Intersex Österreich (PIÖ) am 11.12.2023 von 11:30-12:30 Uhr eine Kundgebung vor dem Parlament in Wien.

Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass Österreich weiterhin Kinder und Jugendliche mit Variationen der Geschlechtsmerkmale unzureichend schützt und ihre Menschenrechte missachtet. Wir laden euch dazu ein, mit uns gemeinsam zu zeigen, dass sich dringend etwas ändern muss! Es wird verschiedene Redebeiträge geben und zusammen mit uns werden weitere Vertreter*innen, wie zum Beispiel die Gleichbehandlungsanwaltschaft, vor Ort sein.

 

 

Weiterführende Links:

Petition: Schützen Sie intergeschlechtliche Kinder und Jugendliche!

Entschließungsantrag des Nationalrats „Schutz von intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen vor medizinisch nicht notwendigen Behandlungen an den Geschlechtsmerkmalen (1594/A(E))“

Aktuelle Parlamentarische Anfragen der SPÖ:

„Folgeanfrage: Verbot von medizinisch nicht notwendigen OPs an intergeschlechtlichen Kindern – Entschließung des Nationalrats endlich umsetzen!“ (15956/J) und
„Folgeanfrage: Verbot von medizinisch nicht notwendigen OPs an intergeschlechtlichen Kindern – Entschließung des Nationalrats endlich umsetzen!“ (15957/J)

Antworten auf die Anfragen
der Justizministerin
des Gesundheitsministers.

Trans Awareness Week: (Soli-) Veranstaltungen vom 11. – 20. November 2023

Am 20. November, dem Trans Day of Rememberance, wird jährlich den Opfern transfeindlicher Gewalt gedacht. In der Woche vor diesem Tag finden im Rahmen der Trans Awareness Week in ganz Österreich verschiedene Veranstaltungen statt. Wir stellen hier einige Veranstaltungen vor, bei denen Mitglieder von VIMÖ Redebeiträge beisteuern oder die der Soldiarität zwischen trans, inter* und nicht-binären Personen gewidment sind.

 

Innsbruck:

Das Queere Chaos Kollektiv lädt zu einer Woche voller trans, inter*, nichtbinärer und gender-nonkonformer Sichtbarkeit:

11.11. Poetry Slam Workshop, 14.30 – 17.30, Stadtteiltreff Pradl

13.11. Vernissage 19.00 & Filmvorführung “framing agnes”, 20.15, Leokino

14.11. Gestaltwandler-Poetry-Slam goes TIN*, 20.00, BRUX

15.11. Lesung Inter*Pride & Diskussion mit VIMÖ, 19.30, Kater Noster

17.11. Drag-Show, 20.00, die Bäckerei

18.11. Fear the queer Karaoke, 20.00, Cafe Lotta

20.11. Kundgebung Trans Day of Remembrance, 17.00, Annasäule

Ausführliche Infos zum Programm gibt es auf der Seite des Queeren Chaos Kollektivs!

 

Wien:

20.11. Demonstration zum Trans Day of Remembrance, ab 18.00, Sigmund-Freud-Park

Die Demonstration wird von Cha(i)nge – Trans Peer Group Vienna, Venib – Verein Nicht Binär, Gender*Galaxie, ÖH – Österreichische Hochschüler*innenschaft, Transgender Referat Hosi Wien, und Trans Femme Fatale sowie von Einzelpersonen organisiert:

„RRRR! Raus auf die Straßen! Gegen Transfeindlichkeit, Transmisogynie, Cissexismus und Cisnormativität! Gegen alle Formen von Gewalt und Diskriminierung, die trans, inter und nicht-binäre Personen täglich erfahren!

Deswegen gehen wir am 20. November auf die Straße und treffen uns dafür ab 18 Uhr im Sigmund-Freud-Park und ziehen dann zum Heldenplatz, Details zur Route folgen.“

Mehr Infos: https://rrrr.noblogs.org/

 

21.11. TIN-Testtag der Aidshilfe Wien

Hiermit laden wir ein, am 21. November am Testtag speziell für trans, inter und nicht-binäre Personen teilzunehmen! Dieser findet von 17 – 19 Uhr im Rahmen der Europäischen HIV- und Hepatitis-Testwoche statt, um die sexuelle Gesundheit aller zu fördern, sich über sexuell übertragbare Krankheiten zu informieren, Stigmata abzubauen und neben Prävention auch rasche Therapiemaßnahmen bekommen zu können. Ihr könnt euch anonym und kostenlos testen lassen.

Gerade TIN Personen erfahren im Gesundheitsbereich Hürden und Diskriminierung und stoßen sehr oft auf Unwissen und Unverständnis bezüglich ihrer Körper und Identitäten. Häufig führt das dazu, dass wichtige Untersuchungen vermieden werden. Umso wichtiger ist, Möglichkeiten zu schaffen, in denen TIN Personen sich sicher fühlen können und von sensibilisiertem Personal versorgt werden.

Die Beratung beim Testen findet nicht von Ärzt*innen statt, sondern von Berater*innen des Aidshilfe-Hauses, lediglich die Blutabnahme wird von einer medizinischen Fachperson durchgeführt.

Anmeldung zur Terminvereinbarung: beratung@aids-hilfe-wien.at

 

26. Oktober 2023 – 08. November 2023: Film-Streaming von „Inter*Story – ein Stück Aktivismus“

Am 26. Oktober findet jährlich der Intersex Awareness Day statt. An diesem Tag machen inter* Organisationen und einzelne inter* Aktivist*innen weltweit darauf aufmerksam, dass intergeschlechtliche Menschen existieren und dass ihre Rechte weiterhin verletzt werden. Fast zwei Wochen später, am 08. November, ist der Intersex Solidarity Day – der Tag, an dem weltweit zur Solidarität mit intergeschlechtlichen Menschen aufgerufen wird und an dem auch viele Aktionen stattfinden. Auch wir haben uns etwas überlegt:

VIMÖ Wien hat im letzten Jahr ein Theaterstück produziert. Dieses Stück machte das Theater zu einer Schnittstelle von Aktivismus, Theater und Medienkunst. Die vier Vorstellungen in Wien waren ausverkauft und wir wurden sehr oft gefragt, ob es das Theaterstück auch noch an anderen Orten zu sehen gibt. All jene Personen, die nicht die Gelegenheit hatten, das Stück „Inter*Story – ein Stück Aktivismus“ im Theater zu sehen, können jetzt erleichtert aufatmen, denn die Aufführungen wurden live mitgefilmt und zu einem Film verarbeitet! Der Film feierte bereits im Mai 2023 in Wien seine Premiere und stand im Juni 2023 für drei Tage als Stream zur Verfügung. Wir möchten, dass noch ganz viele weitere Menschen den Film sehen können und deshalb kann der Film erneut vom 26. Oktober 2023 bis zum 08. November 2023 kostenlos als Stream angeschaut werden:

Der Zeitraum ist leider vorbei und das Video ist nicht mehr verfügbar.

 

Darum geht es:
Im Mainstream werden inter* Personen meist verzerrt und voyeuristisch dargestellt. Was sind aber ihre eigenen Geschichten, die sie teilen wollen? Warum sind die Darsteller*innen Aktivist*innen geworden und vice versa? Warum kämpfen sie für die Menschenrechte, die Sichtbarkeit und Enttabuisierung von Menschen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale? Was sind die nicht erzählten Geschichten? Im Setting einer TV-Talkshow teilen die intergeschlechtlichen Darsteller*innen ihre eigenen Stories und Erlebnisse, mal krass, mal traurig, mal lustig oder auch absurd.

AT, 2022, 43 Min. I Deutsch (ohne Untertitel)
Filmproduktion: Djordje Čenić, Nicole Baïer
Mit: Luan Pertl, Magdalena Klein, Noah Rieser, Tinou Ponzer, Tobias Humer

Weitere Informationen zum Theater-Projekt gibt es hier.

 

Im Film wird unter anderem betont, dass es in Österreich noch kein Verbot von nicht notwendigen medizinischen Eingriffen an intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen gibt. Wir haben im Mai 2023 zusammen mit anderen Initiativen eine Petition gestartet, in der wir (erneut) fordern, dass intergeschlechtliche Kinder und Jugendliche besser geschützt werden müssen. Wir brauchen weiterhin Unterstützung, damit es endlich ein Gesetz gibt! Wer sich solidarisch zeigen möchte, kann die Petition hier unterschreiben.