VIMÖ feierte mit rund 100 Teilnehmenden seinen 10.Geburtstag!

Wir haben unser 10-jähriges Jubiläum zum Anlass genommen, die letzte Dekade an Inter*-Aktivismus in Österreich und unser Wirken am 11. Mai im Kulturhaus Brotfabrik zu feiern. Es gab ein vielseitiges Programm, regen politischen Austausch und schöne Momente gemeinsam mit unserer Community, Wegbegleiter*innen, Unterstützer*innen, Freund*innen und Familie, sowie internationalen Gäst*innen und namhaften Politiker*innen.

Good-Practice-Map und Rainbow Map veröffentlicht

Am 15.05.2024 veröffentlichte unser Dachverband OII Europe die „Good Practice Map 2023“, auf der dargestellt wird, welche Fortschritte und Gesetzesänderungen in den europäischen Ländern für inter* Menschen angestoßen wurden. Österreich wird auf der Übersicht gleich zwei Mal erwähnt. Einerseits werden unsere Workshops für Hebammen besonders hervorgehoben, da diese einen Beitrag zu einem de-pathologisierenden Umgang mit Intergeschlechtlichkeit leisten. Andererseits wird darauf verwiesen, dass auf ministerieller Ebene ein Gesetzesentwurf existiert, der intergeschlechtliche Kinder vor gesundheitlich nicht notwendigen medizinischen Eingriffen schützen soll (und nur noch von Regierung in die Umsetzung gebracht werden müsste!), und auch unsere Petition aus dem letzten Jahr wird in diesem Zuge erwähnt.
In Spanien trat im Jänner 2023 ein Gesetz in Kraft, das die körperliche Selbstbestimmung von intergeschlechtlichen Menschen stärkt und gesundheitlich nicht-notwendige Genitaloperationen an Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale unter 12 Jahren verbietet. Das Gesetz sieht die Bereitstellung von Hilfen und Unterstützung für intergeschlechtliche Kinder und Familien vor und umfasst auch harte Sanktionen: Im Falle einer Zuwiderhandlung kann Medizinier*innen ihre Approbation entzogen werden.

 

Auch ILGA-Europe hat am 15.05.2024 die neue Rainbow-Map veröffentlicht, auf der die (menschen-) rechtliche Lage für die LGBTIQA-Community in Europa anhand eines Rankings sichtbar gemacht wird. In die jährliche Bewertung fließen Fort- und Rückschritte im rechtlichen und politischen Bereich mit ein. Im diesjährigen Länderranking belegt Österreich weiterhin den 19. Platz, da sich Finnland und Griechenland den 7. Platz teilen. Österreich wurde im vergangenen Jahr von Slowenien und der Schweiz überholt, ohne selbst wesentliche Fortschritte zu verzeichnen. Andere Länder, wie zum Beispiel Deutschland, konnten sich im Ranking um mehrere Plätze verbessern. Im Länderbericht zu Österreich wird unsere Petition und der Offene Brief als Positivbeispiel erwähnt. ILGA empfiehlt der österreichischen Regierung explizit, ein OP-Verbot zu erlassen, um die körperliche Integrität intergeschlechtlicher Kinder zu schützen.

 

Copyright Beitragsbild: OII Europe

 

Österreich wird von UN-Ausschuss gegen Folter aufgefordert: Gesetzlicher Schutz von intergeschlechtlichen Kindern muss kommen

Linz – 10.05.2024

Am 10.5.2024 veröffentlichte der UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) neue Empfehlungen an Österreich zum Schutz von intergeschlechtlichen Menschen. Im Punkt 42 und 43 seiner „Concluding Observations“ spricht sich das Gremium der Vereinten Nationen für eine gesetzliche Regelung aus, die gesundheitlich nicht notwendige Behandlungen an Kindern untersagt. Außerdem empfiehlt der Ausschuss, dass Betroffene solcher Behandlungen entschädigt werden und Beratungs- und Unterstützungsstrukturen geschaffen werden sollen. Diese Empfehlungen knüpfen an jene des CAT aus 2015 an, durch die Österreich ebenfalls aufgefordert wurde, den Schutz von intergeschlechtlichen Menschen vor schädlichen Eingriffen sicher zu stellen. Dies hat Österreich bis heute nicht umgesetzt!

VIMÖ hat im Rahmen des Verfahrens einen Alternativbericht an den UN-Ausschuss übermittelt, in dem die in Österreich gängigen Praktiken wissenschaftlich erfasst wurden. Der Bericht zeigt, dass es mehr als 1.000 Krankenhausentlassungen pro Jahr von Kindern und Jugendlichen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale gibt und dass davon ausgegangen werden kann, dass viele Operationen durchgeführt wurden, die als IGM (Intersex Genital Mutilation) einstufbar sind. Bei der Anhörung am 17.4.2024 hat Österreich zugegeben, dass diese Operationen weiterhin stattfinden. Außerdem wurde auf gesetzliche Regelungen verwiesen, die Minderjährige vor solchen Eingriffen schützen sollten. „Das Problem der gesetzlichen Regelungen bis dato ist, dass Intergeschlechtlichkeit nicht darin berücksichtigt oder so wie im Strafrecht sogar ausgenommen ist. Sie sind daher nicht ausreichend, um intergeschlechtliche Kinder und Jugendliche vor schädlichen Behandlungen zu schützen.“, so Magdalena Klein, Vize-Obmensch von VIMÖ.

Diese Einschätzung teilt auch die Volksanwaltschaft, die sich in ihrem Bericht an den CAT ebenso klar für ein Verbot von nicht-konsensuellen und gesundheitlich nicht notwendigen Eingriffen an den Geschlechtsmerkmalen von Kindern ausspricht. „Wir begrüßen die Unterstützung der Volksanwaltschaft und fordern die Regierung auf, sich endlich diesem Thema anzunehmen und entsprechende Maßnahmen zu verabschieden“, so Luan Pertl, Obmensch von VIMÖ Wien.

Die Presseaussendung auf der Seite der APA.

Aktueller Hinweis: Auch Ö1 berichtete im Mittagsjournal vom 25.05.2024 ab Minute 12:46 über die Empfehlungen des UN-Ausschusses

 

Die konkreten aktuellen Empfehlungen:

Aus den „Concluding observations on the seventh periodic report of Austria“:

Intersex persons

42. While appreciating the assurances provided by the delegation that surgical interventions on intersex children are carried out only when necessary, following medical and psychological opinions, the Committee is concerned about reports of cases of unnecessary and irreversible surgery and other medical treatment with lifelong consequences, including severe pain and suffering, to which intersex children have been subjected before they reach an age at which they are able to provide their free, prior and informed consent (arts. 2 and 16).[1]

43. The State party should:

(a)       Consider adopting legislative provisions that explicitly prohibit the performance of non-urgent and non-essential medical or surgical treatment of intersex children before they are of sufficient age or maturity to make their own decisions and provide free, prior and informed consent;

(b)       Ensure independent oversight of decision-making to ensure that medical treatments for children with intersex traits who are unable to consent are necessary and urgent and the least invasive option;

(c)       Provide redress to victims of non-urgent and non-essential treatment, including appropriate compensation and rehabilitation, and ensure that all intersex children and adolescents and their families receive professional counselling services and psychological and social support.

  [1]  CRPD/C/AUT/CO/2-3, paras. 39-40; CRC/C/AUT/CO/5-6, para. 27; CEDAW/C/AUT/CO/9, paras. 34-35.

Das Dokument mit den Empfehlungen auf Seite 10 ist hier abrufbar.

Alle Dokumente im Rahmen der 79. UN-CAT Session: https://tbinternet.ohchr.org/_layouts/15/treatybodyexternal/SessionDetails1.aspx?SessionID=2749&Lang=en

Fortschritte auf globaler und europäischer Ebene

In diesem Beitrag möchten wir kurz drei tolle Neuigkeiten vorstellen, die sich im März und April ereignet haben: Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat eine Resolution zu Inter*-Rechte beschlossen, in Deutschland wurde das Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet und OII Europe hat ein neues Toolkit für intergeschlechtliche Geflüchtete und vorgestellt.

Erste UNHRC Resolution zu den Rechten intergeschlechtlicher Menschen

Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat Anfang April 2024 die erste – von u.a. Österreich(!) unterstützte – Resolution zu Inter*-Rechten beschlossen. Ein bedeutsamer Schritt!

Die Resolution fordert die Mitgliedstaaten dazu auf, ihre Bemühungen zur Bekämpfung von Diskriminierung, Gewalt und schädlichen Praktiken gegenüber intergeschlechtlichen Menschen zu verstärken und ist die erste Resolution dieser Art für die Vereinten Nationen. In der Resolution werden die Mitgliedstaaten außerdem aufgefordert, grundlegende Ursachen wie Stereotype, die Verbreitung falscher Vorstellungen und ungenauer Informationen, Stigmatisierung und Tabuisierung zu bekämpfen und darauf hinzuwirken, dass Menschen mit angeborenen Variationen der Geschlechtsmerkmale in den Genuss der bestmöglichen körperlichen und geistigen Gesundheit kommen.

Die ganze Resolution ist auf der Seite der UN zu finden.

In diesem Artikel sind die Inter*-Aktivist*innen, die dazu in Genf waren, portraitiert.

OII Europe hat eine Presseaussendung dazu gemacht, die ein übergreifendes Statement von 35 Organisationen ist.

 

 

Selbstbestimmungsgesetz in Deutschland ist beschlossen

Das lang diskutierte Selbstbestimmungsgesetz wurde am 12.4.2024 im Bundestag mit Verbesserungen verabschiedet! Dafür haben sich mittlerweile Generationen von Aktivist*innen und Verbündete eingesetzt.

Wir freuen uns für alle Menschen, die in Deutschland endlich rechtlich anerkannt sie selbst sein können – und zwar ohne jahrelange gerichtliche, behördliche, medizinische oder psychiatrische Drangsalierung, Schikanen und Zwänge! Menschenrechte sind unteilbar! Gratulation und Danke an alle, die sich dafür eingesetzt und dies ermöglicht haben.

Am 17.5.2024 passierte das Gesetz den Bundesrat und kann nun, wie geplant, am 1.11.2024 in Kraft treten.

Mehr Infos  zum Gesetz und dem Verfahren inklusive Lesung gibt es auf der Seite des deutschen Bundestags oder der Seite des Familienministeriums (BMFSFJ). Erste Reaktionen, kritische Einordnungen und Hintergründe zum Gesetz gibt es beispielsweise beim Bundesverband Trans* und beim Lesben- und Schwulenverband. Informationen zum genauen Prozedere werden zukünftig bei diversen TIN-Verbänden in Deutschland zu finden sein.

 

OII Europe veröffentlicht „ Intersex Refugees and Asylum Seekers Toolkit”

Am 26.3. wurde die neue OII Europe Handreichung “Intersex Refugees and Asylum Seekers Toolkit” von Jana Hugo und Luan Pertl online präsentiert!  Das Event mit spannenden Speaker*innen zum Thema kann weiterhin auf der Website angeschaut werden.

Insbesondere für Organisationen, die mit Menschen auf der Flucht bzw. Asylsuchenden arbeiten, hält das Toolkit wichtige Informationen zum Umgang mit intergeschlechtlichen Menschen bereit und gibt Empfehlungen, wie Einrichtungen und Prozesse verbessert werden können. Das komplette Toolkit steht in englischer Sprache kostenlos als Download bereit.

 

 

 

 

Österreich vom UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) geprüft: Veröffentlichung unseres NGO-Berichts und bedeutende Antwort Österreichs!

In seiner 79. Session von 15. April – 10. Mai 2024 wird der Staat Österreich neuerlich vom CAT geprüft und formuliert in Folge spezifische Empfehlungen.

Da Österreich die Empfehlungen von 2015 nach 9 Jahren immer noch nicht erfüllt hat, haben wir einen aktuellen Bericht verfasst und an den UN-Ausschuss geschickt:

„Human rights violations of people with variations of sex characteristics – Intersex Genital Mutilations” (2024) entstand in wissenschaftlicher Kooperation und damit großartiger Unterstützung, für die wir uns herzlich bedanken möchten bei: Ekat Osipova, BSc BSc MA, Prof. Dr. Katta Spiel und Hugh Schmidt, MA.

In unserem umfassenden NGO-Bericht wird die aktuelle Situation und was seit 2015 passiert ist, herausgearbeitet und er zeigt auch anhand aktueller Daten, dass weiterhin nicht-konsensuelle und schwerwiegende, irreversible, gesundheitlich nicht notwendige Eingriffe an Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale in österreichischen Krankenhäusern stattfinden! Die Praxis von Operationen, die als IGM (Intersex Genital Mutilation) einstufbar sind, begegnet uns nicht nur in unserer Arbeit als Interessensvertretung, die Statistiken zeigen, dass von über 1000 Operationen pro Jahr von 0 – 14 Jahren ausgegangen werden kann.

 

Was sagt Österreich dazu?

Bei der offiziellen Anhörung der österreichischen Delegation am 17. April 2024 im Palais Wilson, wurde dieser die Frage nach „surgical interventions on intersex children“ und der Häufigkeit von „IGM“ gestellt.

Und Österreich hat nun zugegeben, dass es diese gibt!

Ab Zeit 01:50:10 formuliert CAT-Experte und Co-Rapporteur Erdoğan İşcan sehr klar die Frage, die ab Zeit 02:20:50 durch Claudia Steinböck für Österreich beantwortet wird: Dabei gibt sie die Zahl 180 – 200 Operationen pro Jahr an, die eine Einschätzung im Vergleich zu Deutschland sei, erläutert die geltenden Gesetze (die intergeschlechtliche Kinder bis dato aber nicht – ausreichend – geschützt haben) und verweist auf eine „laufende Diskussion“ für eine spezifische Regelung zum Schutz vor IGM: https://webtv.un.org/en/asset/k1p/k1pkhdsjrw

Wir sind gespannt, wie CAT darauf in seinen „Concluding Observations“ reagieren wird, die am 10. Mai veröffentlicht werden!

Mehr zur aktuellen Session, die List of Issues, die Berichte der NGOs und auch nationaler Menschenrechtsorganisationen wie der Volksanwaltschaft, die in ihrem Bericht auch klar ein Verbot nicht notwendiger medizinischer Eingriffe fordert, findet man auf der Homepage des UN-Committee Against Torture: https://tbinternet.ohchr.org/_layouts/15/treatybodyexternal/SessionDetails1.aspx?SessionID=2749&Lang=en

Wir möchten uns bei den Mitgliedern des UN-Ausschusses gegen Folter sowie der Organisation OMCT – World Organisation Against Torture für ihre wichtige Arbeit und ihre Anhörung unabhängiger NGOs wie VIMÖ besonders bedanken!

Hintergrund:

Das UN-Komitee gegen Folter (CAT) überwacht die Einhaltung der Antifolterkonvention der Vereinten Nationen – das Übereinkommen über den Schutz aller Personen vor Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe.

Im Rahmen von Staatenprüfungen können zivilgesellschaftliche Organisationen dem Ausschuss unabhängige Berichte (Schattenberichte) zukommen lassen, um auf spezifische Rechtsverletzungen, hinzuweisen.

VIMÖ hat 2015 schon einen solchen Bericht in Kooperation mit Zwischengeschlecht.org eingebracht, um die Erfahrungen intergeschlechtlicher Menschen in Österreich und IGM (Intersex Genital Mutilation) als schädliche, durchgeführte Praxis zu erläutern: https://vimoe.at/2015/10/01/ngo-bericht-ueber-die-situation-von-intersex-in-oesterreich-an-das-un-kommittee-gegen-folter-cat/

Nach der damaligen Anhörung Österreichs folgten eindeutige Empfehlungen des CAT an Österreich, für den Schutz intergeschlechtlicher Kinder vor diesen Praktiken zu sorgen. Auf diese beziehen wir uns seitdem: https://vimoe.at/2015/12/01/das-un-kommittee-gegen-folter-cat-gibt-eindeutige-empfehlungen-an-oesterreich/

Die Grafik für unser Jubiläumsfest. VIMÖ wir 2024 10 Jahre alt. Auf gelbem Hintergrund sind mit lila Farbe eine Fahnenreihe und ein Geburtstagskuchen zu sehen. Es steht in lila Schrift: VIMÖ wird 10! Save the Date: Samstag 11. Mai 2024 ab 18:00 Uhr im Ankersaal im Kulturhaus Brotfabrik in Wien.

10 Jahre VIMÖ – Jubiläum am 11. Mai 2024 in Wien

English version below ↓

VIMÖ feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum! 

Wir laden euch herzlich ein, am Samstag, den 11. Mai ab 18 Uhr im Kulturhaus Brotfabrik (Absberggasse 27, Stiege 3, Ankersaal, 1100 Wien, Wegbeschreibung) dabei zu sein!

Das vielseitige Programm steht nun fest:

Seit der Gründung im Jahr 2014 engagieren wir uns bei VIMÖ für die Verbesserung der Lebenssituation von inter* Menschen und treten für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und die körperliche Unversehrtheit ein. Bei der Jubiläumsveranstaltung möchten wir somit nicht nur die Errungenschaften der letzten zehn Jahre feiern, sondern auch einen Ort des politischen Austausches schaffen. Daher wird es neben StandUp, Live Musik, Tanz-Performance und DJ-Sets auch eine Lesung von Lilly Axster und eine Podiumsdiskussion mit namhaften Aktivist*innen zum Thema „Schutz und gleiche Rechte für ALLE: Welchen Aktivismus brauchen wir?“ geben. 

Die Feierlichkeiten beginnen um 18:00 Uhr mit dem Einlass, gefolgt von einem Sektempfang um 18:30 Uhr. Die offizielle Eröffnung ist um 19:00 Uhr. Felix Röper begleitet uns mit verschiedenen Tanz-Performances durch den Abend.

Nach der Podiumsdiskussion folgen um 21:15 Uhr StandUp Performances von Nathalie Rettenbacher und um 21:30 Uhr von der Kuseng. 

Die musikalische Unterhaltung startet um 22:00 Uhr mit Gizem, gefolgt von Joe Traxler um 22:30 Uhr. DJ Lucy Bacchanal übernimmt ab 23:00 Uhr, gefolgt von DJ Adi Baba ab 00:30 Uhr. 

Durch den Abend führt Luan Pertl von VIMÖ.Hier noch das Programm aufgelistet: 

18:00 Einlass 

18:30 Sektempfang 

19:00 Eröffnung, Grußworte, Resümee

19:45 Lesung: Lilly Axster 

20:15 Podiumsdiskussion: „Schutz und gleiche Rechte für ALLE: Welchen Aktivismus brauchen wir?“ 

mit: Prof. Dr. Katta Spiel (TU Wien), Mag. Dr. Persson Perry Baumgartinger (TransComm Das Büro für transformative Kommunikation), Rubia Salgado (das kollektiv. kritische bildungs-, beratungs- und kulturarbeit von & für migrant*innen), Dipl-Ing*in Johanna Morandell (#aufstehn), Tinou Ponzer (VIMÖ), Moderation: Luan Pertl (VIMÖ)

21:15 StandUp: Nathalie Rettenbacher 

21:30 StandUp: der Kuseng 

22:00 Konzert: Gizem (Solo) 

22:30 Konzert: Joe Traxler 

23:00 Dj Lucy Bacchanal 

00:30 Dj Adi Baba

18:00-21:00: Das Programm wird von Felix Röper mit Tanz-Performances begleitet. 

Hinweise:
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
Es tut uns leid, leider war es nicht möglich jemanden fürs ÖGS-Dolmetschen zu finden.
Für Brötchen und ein Awareness-Team* ist gesorgt.
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich (Ebenerdig, Lift, Toiletten).

*Den Abend begleiten Joanna und Mika als Awareness Support und Ansprechpersonen, an die ihr euch wenden könnt, wenn ihr in einer Situation Unterstützung braucht, Redebedarf habt oder einen Rückzugsort benötigt. Beide kommen aus einer selbstorganisierten, solidarischen Praxis und sind mit einem intersektional feministischen und emanzipatorischen Ansatz in verschiedenen Kollektiven in Linz und Wien u.a. mit eigenen Veranstaltungen und Kulturarbeitskonzepten aktiv. Zu finden sind sie am Awareness-Tisch oder mobil im Raum an Knicklichtern und Aufklebern zu erkennen.

 

10 years of VIMÖ – Anniversary on May 11, 2024 in Vienna

VIMÖ is celebrating its tenth anniversary this year!

We warmly invite you to join us on Saturday, May 11 from 6 pm at Kulturhaus Brotfabrik (Ankersaal, Absberggasse 27, 1100 Vienna, directions in German)!

The diverse program is now set:

Since our founding in 2014, we at VIMÖ have been committed to improving the lives of intersex people and advocating for the right to bodily self-determination and bodily integrity. At the anniversary event, we not only want to celebrate the achievements of the last ten years, but also create a place for political exchange. In addition to stand-up, live music, dance performances and DJ sets, there will also be a reading by Lilly Axster and a panel discussion with renowned activists on the topic of „Protection and equal rights for ALL: What kind of activism do we need?“.

The doors open at 18:00, followed by a sparkling wine reception at 18:30. The official opening is at 19:00. Felix Röper will accompany us through the evening with various dance performances.

The panel discussion will be followed by stand-up performances by Nathalie Rettenbacher at 21:15 and Kuseng at 21:30.

The musical entertainment starts at 22:00 with Gizem, followed by Joe Traxler at 22:30. DJ Lucy Bacchanal takes over from 23:00, followed by DJ Adi Baba from 00:30.
The evening will be hosted by Luan Pertl from VIMÖ.

The complete program is listed below:

18:00 Doors

18:30 Sparkling wine reception

19:00 Opening, greetings, summary

19:45 Reading: Lilly Axster

20:15 Panel discussion: „Protection and equal rights for ALL: What activism do we need?“

with: Prof. Dr. Katta Spiel (TU Vienna), Mag. Dr. Persson Perry Baumgartinger (TransComm Das Büro für transformative Kommunikation), Rubia Salgado (das kollektiv. kritische bildungs-, beratungs- und kulturarbeit von & für migrant*innen), Dipl-Ing*in Johanna Morandell (#aufstehn), Tinou Ponzer (VIMÖ), Moderation: Luan Pertl (VIMÖ)

21:15 StandUp: Nathalie Rettenbacher

21:30 StandUp: der Kuseng

22:00 Concert: Gizem (Solo)

22:30 Concert: Joe Traxler

23:00 Dj Lucy Bacchanal

00:30 Dj Adi Baba

18:00-21:00: The program will be accompanied by dance performances by Felix Röper.

Further information:
The event will be held in German.
We apologize, unfortunately it was not possible to find someone for ÖGS interpreting.
Sandwiches and an awareness team* will be provided.
The venue is barrier-free (entrance at ground level, elevator, toilets).

*Joanna and Mika will accompany the evening as awareness support and people you can turn to if you need support in a situation, need to talk or need a place to retreat. Both come from a self-organized, solidarity practice and are active with an intersectional feminist and emancipatory approach in various collectives in Linz and Vienna, including their own events and culture work concepts. You can find them at the awareness table or mobile in the room with glow sticks and stickers.

 

Medienspiegel:

– Bericht über VIMÖ und unser Fest bei W24

Appell von Queeren Organisationen an die Politik: „Unser Brief an Österreich“

Am 26.01.2024 hat Karl Nehammer, Bundeskanzler und ÖVP-Obmann, seinen „Österreichplan“ vorgestellt. VIMÖ hat daraufhin entscheidende Punkte des Plans in einer Presseaussendung kritisiert. Nun hat das Queere Chaos Kollektiv gemeinsam mit weiteren Organisationen einen alternativen „Brief an Österreich“ verfasst, den auch VIMÖ unterstützt!
Er geht auf verschiedene Punkte des „Österreichplans“ ein und legt dar, was an den Vorhaben so alarmierend ist. Der Brief kann gerne genutzt werden, um andere aufzuklären und Verbündeten bzw. jenen, die es werden wollen, vermitteln zu können, warum inter-, trans- und queer-feindliche Ideologien kein Randthema sind!

Der vollständige Brief ist auf der Seite des Queeren Chaos Kollektivs abrufbar.

März 2024: Anhörung im Kinderrechte-Ausschuss zu den Rechten von Kindern und Jugendlichen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale

Am 12.3.2024 wurde VIMÖ als menschenrechtsbasierte, medizin-unabhängige und diagnose-übergreifende Interessensvertretung in den Bundesrat eingeladen.

Gegenstand des Kinderrechte-Ausschusses war ein Antrag der Bundesrät*innen der SPÖ allen voran Bundesrätin Daniela Gruber-Pruner betreffend „Kinderrechte von intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen schützen – medizinisch nicht-notwendige Operationen verbieten
Siehe: https://www.parlament.gv.at/gegenstand/BR/A-BR/405

Dr. Stefan Riedl wurde neben Tinou Ponzer (Obmensch von VIMÖ sowie Peer-Berater*in und Bildungsreferent*in bei der Beratungsstelle VarGes) als ebenso eingeladener Experte intensiv angehört, um seine medizinische Sichtweise zum Thema darzulegen.

Trotz des sehr interessierten und empathischen Austauschs mit den Bundesrät*innen aller Parteien zum fehlenden Schutz von Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale 

– vor schwerwiegenden, nicht umkehrbaren geschlechtsnormierenden Operationen

– mit massiven traumatisierenden Folgen für die Betroffenen

– und somit ihrem fehlenden Recht auf Unversehrtheit und Autonomie

– sowie dem dringlichen Bedarf ihrer Eltern an psycho-sozialer Unterstützung, medizin-unabhängiger Peer-Beratung und vollumfassender Aufklärung zu den Rechten ihres Kindes mit einem entsprechenden Schutz zu begegenen,

beantragte die ÖVP mit Zustimmung der Grünen leider eine Vertagung dieses so wichtigen Antrags.

Es ist äußerst schade, dass dieser gerade im Rahmen des Kinderrechte-Ausschusses nicht angenommen wurde und eine ärztliche Sichtweise mehr ernst genommen wird als die tägliche Erfahrung von Betroffenen in der Verletzung ihrer Rechte und Integrität. Österreich ist seit vielen Jahren säumig, einen entsprechenden rechtlichen Schutz umzusetzen – vor bald 10 Jahren kamen die ersten Rügen an Österreich vom UN Ausschuss gegen Folter (CAT)! Im Justizministerium wurde 2021 ein Entwurf für eine Regelung erarbeitet, die laut Justizministerin Alma Zadić seit 2022 darauf wartet, dass der Koalitionspartner ÖVP zustimmt, sie im Parlament besprechen zu können! Andere europäische Länder haben längst ein Gesetz verabschiedet.

Wir möchten uns herzlich für die Einladung bedanken und appellieren hierzu die politische Verantwortung endlich wahrzunehmen:

Schützen Sie Kinder und Jugendliche mit Variationen der Geschlechtsmerkmale vor aufschiebbaren und gesundheitlich nicht notwendigen medizinischen Eingriffen, da sie dazu nur persönlich, vorherig, frei, nach vollumfassender Aufklärung und erst bei Entscheidungsfähigkeit zustimmen können!

#kinderrechte #kinderschutz für ALLE Kinder in Österreich jetzt!

Hinweis: Das Beitragsbild entstand im Rahmen der Kundgebung am 11.12.2023 vor dem Parlamentsgebäude in Wien.
Credits: VIMÖ/#aufstehn/Clara Gottsauner-Wolf

Ausstellung in Linz: „Wir arbeiten dran – Versuchsanordnungen im politisch-feministischen Spannungsfeld“ vom 6. – 22. März 2024

FIFTITU% -Vernetzungsstelle für Frauen* in Kunst und Kultur und Medienwerkstatt Wien in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz

 

Teilnehmende Künstler*innen und Kollektive

Fatima El Kosht / Gerda Lampalzer / Martyna Lorenc/ Aline Matuschek / Hanna Schimek / Adriana Torres Topaga / fem*-Kollektiv-Voice / das kollektiv / maiz / VIMÖ / YOUnited / Studierende der Kunstuniversität Linz in Kooperation mit Rebekka Hochreiter und Oona Valarie Serbest 

 

Eröffnungsgespräch mit den Künstler*innen: Nora Landkammer

Mittwoch, 6. März 2024, 19:00 Uhr

 

Öffnungszeiten: 7. März – 22. März 2024,

MI / DO / FR 13:00 bis 17:00 Uhr 

splace am Hauptplatz, Hauptplatz 6, 4020 Linz 

 

Die dialogische Rauminstallation WIR ARBEITEN DRAN erforscht die Verflechtungen von Kunst, Aktionismus, Forschung, Wissensaustausch und Institutionskritik.

Hintergrundinformationen und aktuelle Hinweise zur Ausstellung gibt es auf der Webseite von FIFTITU%.


Finanziell unterstützt von der Ausstellungs- und Veranstaltungsförderung der Kunstuniversität Linz
 

Bildcredits Collage: Adriana Torres Topaga

Bundeskanzler gefährdet Gesundheit von Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale

Presseaussendung 13.2.2024

Wien/Linz (OTS) – Nach Veröffentlichung des sogenannten „Österreichplans“ von Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer wird klar, dass Kinder- und Minderheitenrechte massiv gefährdet werden, sollte dieses Programm umgesetzt werden.

Nicht nur zeichnet sich die Bundesministerin für Frauen, Familie und Jugend, Susanne Raab, seit bald 2 Jahren durch eine Blockade zum Schutz von Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale aus, nun bezieht auch Karl Nehammer in seinem „Österreichplan“ Stellung zu Geschlechter-Themen und gefährdet darin die Rechte und die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Österreich.

Auf Seite 36 des „Österreichplans“ ist unter der Überschrift „Kinderschutzpaket“ zu lesen, dass „bis 2030“ ein „Verbot von Hormonbehandlungen unter 18 Jahren, sofern keine medizinischen Gründe vorliegen“ umzusetzen sei. Dies wirkt für manche vielleicht im ersten Moment unterstützenswert, allerdings retten Hormonbehandlungen nicht selten schlicht Leben. Dazu zählen auch Hormonblocker, um trans- und intergeschlechtlichen Jugendlichen mehr Zeit für ihre psychische Entwicklung zu geben. TransX hat schon anschaulich in deren Presseaussendung erklärt, wie schwerwiegend sich ein solch angedachtes Verbot auf trans Jugendliche auswirken würde. Diese Forderung Nehammers stützt sich keineswegs auf Expert*innen-Wissen. Im Gegenteil, es geht um Stimmenfang und Polarisierung auf dem Rücken von trans, inter* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen.

Ebenso geht es weiter auf Seite 57 mit der geforderten sprachlichen Auslöschung von Menschen, die nicht weiblich oder männlich sind. Diese Menschen existieren aber und haben Rechte, und zwar die gleichen wie Frauen und Männer. Es ist unglaublich, wie hier eine Minderheit, die sich so mühsam Respekt, Sichtbarkeit und Akzeptanz in der Gesellschaft erarbeitet und niemandem etwas durch geschlechtliche Gleichstellung wegnimmt, wieder vermehrt angegriffen wird. Sollen wir uns wieder verstecken und wohl am besten gar nicht erst existieren?

Selbstvertretungsorganisationen und Menschenrechts-Expert*innen arbeiten seit Jahrzehnten daran, dass Bewusstsein und Wissen zu Intergeschlechtlichkeit und für die Bedarfe und Realitäten von intergeschlechtlichen Menschen geschaffen werden. Genauso lange wird kritisiert, dass Operationen an den Genitalien, hormonelle und andere Behandlungen häufig nicht aus gesundheitlichen, sondern aus sozialen Gründen an Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden, wenn ihre Körper nicht den Normvorstellungen von weiblichen oder männlichen entsprechen. Anstatt diesen oftmals gerügten Missstand – wie zuletzt auch wieder von Volksanwalt Bernhard Achitz gefordert – anzugehen und dem entsprechenden von Expert*innen erstellten Gesetzes-Entwurf des Justizministeriums zu zustimmen, wird von der ÖVP stattdessen ein Verbot gefordert, das lediglich dazu dienen soll, selbstbestimmte Behandlungen zu unterbinden.

„Bis jetzt werden bei Variationen der Geschlechtsmerkmale schnell ‚medizinische Gründe‘ gefunden, ohne dass tatsächlich eine gesundheitliche Notwendigkeit für schwerwiegende geschlechtsverändernde Eingriffe besteht“, so Tinou Ponzer, Obmensch von VIMÖ. Intergeschlechtliche Menschen machen somit oft die Erfahrung von Operationen an ihren Geschlechtsorganen, wodurch sie überhaupt erst krank werden und hormonelle Behandlungen benötigen, die sie ohne Eingriff nicht benötigt hätten, weil sie nicht mehr ausreichend mit Hormonen versorgt sind.

Wir fragen uns, wieviel Leid noch erzeugt werden soll, anstatt dass Kinder jeglichen Geschlechts und jeglicher Ausprägung ihrer Geschlechtsmerkmale und Identität tatsächlich in Österreich geschützt und ohne Traumatisierung aufwachsen können.

Für Rückfragen steht Tinou Ponzer unter 073228700200 zur Verfügung.

Die vollständige Presseaussendung ist hier auch als PDF abrufbar.

Auf der Seite der APA ist die Presseaussendung hier zu finden.